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DGB-Vorstand Körzell will Meisterpflicht für Gebäudereiniger

Archivmeldung vom 12.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: lichtkunst.73 / pixelio.de
Bild: lichtkunst.73 / pixelio.de

DGB-Vorstand Stefan Körzell hat massive Kritik an den Plänen der Bundesregierung zur Wiedereinführung der Meisterpflicht geübt. "Die Anstrengungen der entsprechenden Koalitionsarbeitsgruppe sind offenbar gefahrengeneigt: Sie drohen, im Zwang zum Kompromiss viel zu kurz zu greifen, statt die Probleme im Handwerk nachhaltig zu lösen", schreibt das für das Handwerk zuständige DGB-Vorstandsmitglied in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt".

Körzell stört sich vor allem daran, dass bei den Gebäudereinigern keine Wiedereinführung der Meisterpflicht geplant ist. "Gebäudereiniger gehen mit gefährlichen Chemikalien um, in Krankenhäusern reinigen sie unter anderem OP-Säle. Hier ist mangelnde Fachkenntnis nicht nur gefährlich für die Beschäftigten, sondern auch für alle anderen", schreibt er. Laut Körzell ist im Handwerk die Zahl der Solo-Selbstständigen um ganze 305 Prozent innerhalb von 23 Jahren gestiegen.

"Das führt nicht nur zu schlechterer Qualität, sondern auch zu Preisdumping und Billigkonkurrenz. Darunter leiden die Betriebe, die hochwertig arbeiten, ausbilden und ihre Gesellinnen und Gesellen nach Tarif bezahlen". Er kritisierte, dass die Frage der Tarifbindung von der Arbeitsgruppe gleich ganz ausgeklammert worden sei. "Deshalb muss es in der Handwerksordnung für die Innungen zur Pflicht werden, Tarifverträge mit den Gewerkschaften abzuschließen". Täten sie dies nicht, "muss ihnen der Status als Körperschaft des öffentlichen Rechts aberkannt werden, sodass sie keine Prüfungen mehr abnehmen können".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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