Armutsgefährdung in den Bundesländern weiter unterschiedlich
Archivmeldung vom 29.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttDas Armutsrisiko war - gemessen an der Armutsgefährdungsquote - im Jahr 2016 in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg mit 11,9 % und Bayern mit 12,1 % am geringsten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wies das bundesweit höchste Armutsrisiko Bremen mit 22,6 % auf, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 21,4 % und Mecklenburg-Vorpommern mit 20,4 %. Die Armutsgefährdungsquote ist ein Indikator zur Messung der relativen Einkommensverteilung.
Deutliche Unterschiede bei den Armutsgefährdungsquoten gab es 2016 zwischen Ost- und Westdeutschland: Im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) hatten 15,0 % der Bevölkerung ein erhöhtes Armutsrisiko, in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) waren 18,4 % der Menschen armutsgefährdet.
Ein besonders hohes Armutsrisiko haben Erwerbslose. Mehr als die Hälfte (52,9 %) der Erwerbslosen im früheren Bundesgebiet und mehr als zwei Drittel der Erwerbslosen in den neuen Ländern (66,9 %) waren 2016 armutsgefährdet. Im Vergleich der Bundesländer gibt es noch größere Unterschiede: Während 2016 in Baden-Württemberg 43,4 % der Erwerbslosen armutsgefährdet waren, waren es in Sachsen-Anhalt 75,6 %.
Auch Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich armutsgefährdet. 42,4 % der Alleinerziehenden-Haushalte im früheren Bundesgebiet und 46,9 % dieser Haushalte in den neuen Ländern waren 2016 armutsgefährdet. Während in Berlin 34,5 % der Alleinerziehenden-Haushalte von Armut bedroht waren, traf dies in Sachsen-Anhalt auf 60,0 % der Alleinerziehenden-Haushalte zu.
Diese und weitere Ergebnisse zur Armutsgefährdung, zum Teil in tiefer regionaler Gliederung, sowie detaillierte Erläuterungen zu den Datenquellen und den angewandten Berechnungsverfahren stehen im Internetangebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zur Verfügung. Dort finden sich auch Armutsgefährdungsquoten, die auf Basis regional unterschiedlicher Armutsgefährdungsschwellen ermittelt wurden.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)