Ernährungswirtschaft in Niedersachsen verteidigt Einsatz von Werkverträgen gegen Kritik
Archivmeldung vom 20.03.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Verband der Ernährungswirtschaft (VdEW) warnt die niedersächsische Landesregierung und die Bundesregierung vor einer Stigmatisierung des Werkvertrages. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte VdEW-Hauptgeschäftsführer Michael Andritzky: "Wenn wir in manchen Bereichen der Lebensmittelproduktion nicht auf den Werkvertrag zurückgreifen können, dann sind in der Branche auch die Arbeitsplätze der zehntausenden Festangestellten in Gefahr." Die Unternehmen seien auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen, weil sie beispielsweise für Schlachter-Jobs in Deutschland kein Personal mehr gewinnen könnten.
Vergangene Woche hatten Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (beide SPD) den Schlachthof-Standort Essen im Landkreis Cloppenburg besucht und die Ausbeutung der per Werkvertrag beschäftigten ausländischen Arbeiter in der Fleischindustrie kritisiert. Gabriel sprach dabei von "einer Schande für unser Land". Andritzky sagte jetzt in der NOZ, dass zwar Missstände angeprangert worden seien. "Belege dafür haben wir aber bis heute nicht gesehen."
Der Verbandschef räumte allerdings ein, dass es in der Vergangenheit Probleme besonders in der Fleischbranche gegeben habe. "Wir sind da aber mittlerweile auf einem guten Weg", so Andritzky. Immer mehr Werkverträge würden beispielsweise auf deutsches Recht umgestellt.
Im Verband der Ernährungswirtschaft für Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt sind fast alle großen Lebensmittelproduzenten, darunter auch Schlachtkonzerne und Fleischproduzenten, zusammengeschlossen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)