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Studie: Immer mehr Deutsche sorgen sich um ihren Arbeitsplatz

Archivmeldung vom 02.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der einzige Selbstmord der in Deutschland als gerechtfertigt und erstrebenswert angesehen wird, ist sich zu tote zu arbeiten (Symbolbild)
Der einzige Selbstmord der in Deutschland als gerechtfertigt und erstrebenswert angesehen wird, ist sich zu tote zu arbeiten (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Viele Bundesbürger haben zunehmend Angst um ihren Arbeitsplatz. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Beratungsgesellschaft EY zum Verbrauchervertrauen 2020, über welche die "Welt" berichtet.

Demnach halten nur noch 43 Prozent der Befragten ihren Job für sehr sicher. Diese gefühlte Arbeitsplatzsicherheit sei damit auf den niedrigsten Stand seit dem Krisenjahr 2009 gesunken. Zum Vergleich: Noch vor drei Jahren habe der Wert bei 67 Prozent gelegen, berichtet die Zeitung weiter. Zwar ist 2019 die Zahl der Beschäftigten hierzulande erneut deutlich gestiegen und die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen.

"Die Menschen in Deutschland sehen aber auch, dass viele Unternehmen darum kämpfen, auch bei konjunkturellem Gegenwind ihre Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren, und daher Kostensenkungsprogramme aufsetzen", sagte Bernhard Lorentz, Mitautor der Studie und Leiter des Bereichs Government und Public Sector bei EY. Jeder Neunte halte seinen Job daher für unsicher - das seien fast zwei Drittel mehr als im Vorjahr, heißt es in der Studie. 46 Prozent der Befragten machten zudem Einschränkungen und bezeichneten ihn nur noch als "eher sicher". "Die Arbeitsplatzsorgen nehmen zu", sagte Lorentz der "Welt".

Der Umfrage zufolge wollen die Bundesbürger ihr Geld im Jahr 2020 deutlich stärker zusammenhalten als noch zuletzt. Vor allem große Einzelanschaffungen wie Autos oder Möbel und Unterhaltungselektronik stünden auf der Streichliste. Allein für Lebensmittel seien Mehrausgaben eingeplant, beim Urlaub sollten die Ausgaben zumindest konstant gehalten werden, heißt es in der Studie weiter. "Für die Konjunktur in Deutschland sind das keine guten Nachrichten", sagte Thomas Harms, ebenfalls Autor der Studie und Leiter des Bereichs Handel und Konsum bei EY. Denn zuletzt seien es "vor allem die kauffreudigen Verbraucher" gewesen, die für Wachstum gesorgt hätten.

Nun aber ist der Anteil der Konjunkturpessimisten unter den Verbrauchern so hoch wie seit Jahren nicht mehr: Mehr als jeder dritte der mehr als 1.000 Befragten rechne 2020 mit einer Eintrübung der Konjunktur, heißt es in der Studie. Höher habe dieser Anteil zuletzt 2012 gelegen, also zu Zeiten der europäischen Schuldenkrise. Gleichzeitig sei der Anteil der Optimisten, also derjenigen Verbraucher, die mit einer Verbesserung der Wirtschaftslage in Deutschland rechnen, mit zwölf Prozent auf den niedrigsten Stand seit 2008 gesunken, heißt es in der EY-Studie weiter. Dieser aufkommende Pessimismus übertrage sich auch auf das persönliche Empfinden der Bundesbürger. Nur noch 41 Prozent der Befragten beurteilten die eigene finanzielle Situation als positiv, heißt es in der EY-Studie, über welche die "Welt" berichtet. Zum Vergleich: In den Jahren 2015 bis 2017 habe dieser Wert jeweils bei rund 50 Prozent gelegen, berichtet die Zeitung weiter. Zudem rechneten lediglich 22 Prozent der Befragten damit, dass sich ihre wirtschaftliche Lage im neuen Jahr verbessert und sie 2020 mehr Geld zur Verfügung haben werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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