Facebook droht Milliardenstrafe in den USA
Archivmeldung vom 16.02.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSocial-Media-Riese Facebook sieht sich in den USA mit einer möglichen Strafe von mehreren Mrd. Dollar konfrontiert. Die US-Verbraucherschutzbehörde Federal Trade Commission will das Unternehmen wegen seiner freizügigen Verwendung von Kundendaten belangen.
Umdenken gefordert
"Seit dem Cambridge-Analytica-Skandal ist das Image von Facebook angekratzt, man sieht es an den Börsenkursen. Facebook muss jetzt seine Strategien ändern. Privatsphäre wird zu einem immer entscheidenderen Faktor, mit dem die Akzeptanz von sozialen Medien steht und fällt", erklärt Markus Hübner, Social-Media-Experte und CEO von Brandflow, im Gespräch mit pressetext.
Hübner gibt zu bedenken, dass sich die Medienlandschaft seit dem Aufstieg von Facebook verändert hat. "Früher fiel der Datenschutz in der Öffentlichkeit weniger ins Gewicht, doch jetzt sieht man das Ausmaß der Datennutzung in sozialen Medien. Das hat ein Umdenken bewirkt, Kunden überlegen sich zweimal, wo sie sich anmelden. Ich hoffe, dass Facebook in dieser Sache einlenkt. Mark Zuckerberg hat seine Aktionäre immer wieder mit PR-Meldungen beruhigt, aber die Ankündigungen werden noch wenig in der Praxis umgesetzt. Hoffentlich ist das Urteil der Auslöser für eine andere Linie."
Veränderung bis in die DNA
Facebook verhandelt momentan noch mit der Behörde. Hübner räumt die Möglichkeit ein, dass der Konzern die Strafe zahlen wird, was er aber nicht unbedingt positiv sieht: "Es kann leider sein, dass Facebook sich diese Strafen einfach leisten kann. Der Aktienkurs hat sich schon jetzt wieder beträchtlich erholt. Es gab in den letzten Jahren schon einige Skandale bei Facebook, doch die verschwinden leider nach ein paar Wochen in der Versenkung. Ich glaube, Facebook wird die Strafe zahlen. Es wird sich weisen, ob Facebook deswegen seinen Umgang mit Kundendaten ändert, aber ich bin da skeptisch. Es bräuchte hier nämlich einen tiefgründigen Wandel, nicht nur auf technischer Ebene, sondern auch in der DNA des Unternehmens. Nur so kann Facebook sein Image reparieren."
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas