Konjunkturexperte Flaig: Teures Öl bremst Wachstum nicht
Archivmeldung vom 26.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie hohen Ölpreise bedeuten nach Einschätzung des Konjunkturexperten Gebhard Flaig vom Münchner ifo Institut für Wirtschaftsforschung keine Gefährdung des Wirtschaftswachstums 2006: "Wir haben im Juni 1,8 Prozent Wachstum für das Bruttoinlandsprodukt prognostiziert. Daran halten wir fest," sagt Flaig der ZEIT.
Die
Abhängigkeit der Wirtschaft vom Öl sei heute wesentlich geringer
geworden. "Wir leben in einer anderen Welt als in den siebziger
Jahren."
Wirtschaftsprofessor Flaig erinnert daran, dass die Petrodollar
aus den Ölförderländern teilweise nach Deutschland zurückfließen,
"und zwar in weit größerem Umfang als früher". Das kompensiere den
heimischen Nachfrageausfall teilweise. Allerdings dürfte der Ölpreis
nicht bei 80 Dollar verharren.
Außerdem hätten die Gewerkschaften gelernt, "dass man
Kaufkraftverluste bei den Verbrauchern nicht einfach durch höhere
Löhne kompensieren kann, weil das nur auf Kosten höherer
Arbeitslosigkeit ginge. Also erleben wir auch keine Lohnpreisspirale
wie in den siebziger Jahren."
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT