Zukunft der Volksfürsorge bleibt ungewiss
Archivmeldung vom 27.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGeheime Generali-Studie: Statt Volksfürsorge sollte ursprünglich die Tochtergesellschaft AachenMünchener vom deutschen Markt verschwinden.
Die um ihren Fortbestand bangende
Volksfürsorge ist die bekannteste deutsche Marke des italienischen
Generali-Konzerns, der in Deutschland unter anderem auch mit
AachenMünchener, Cosmos und Generali präsent ist. Wie die
Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins 'Capital'
weiter berichtet, kennen nach einer aktuellen Umfrage des Hamburger
Marktforschungsunternehmens "Ears and Eyes" unter 1.000 Bundesbürgern
neun von zehn Deutschen den Namen Volksfürsorge.
Trotzdem rechnen Manager laut 'Capital' im Konzern damit, dass
spätestens im Herbst die Marke "Volksfürsorge" abgeschafft, das
Unternehmen mit der Schwester Generali in München verschmolzen und
dort die Verwaltungen zusammengelegt werden. Auch die Gewerkschaft
Verdi hält die Marke Volksfürsorge weiterhin für gefährdet - trotz
der Beteuerungen des Vorstandsvorsitzenden Jörn Stapelfeld, der
Standort und der Außendienst bleibe erhalten. "Die Marke
Volksfürsorge und die 2.000 Stellen im Innendienst sind weiter in
Gefahr", glaubt Berthold Bose, Fachbereichsleiter
Finanzdienstleistung von Verdi Hamburg. Die Generali-Gruppe lehnte
gegenüber 'Capital' eine Stellungnahme zur Zukunft von Volksfürsorge
und Generali ab.
Statt der Volksfürsorge stand ursprünglich der größte
Konzernableger AachenMünchener zur Disposition. Dies geht aus einem
"streng vertraulichen" Strategiepapier hervor, das Berater von
McKinsey in Italien im Februar 2006 erarbeitet hatten und das
'Capital' vorliegt. Unter der Zielvorgabe "Vereinfachung der
Vertriebswege, um fundamentale Veränderungen des Geschäftsmodells zu
ermöglichen" empfehlen die Consultants "zum Beispiel die
AachenMünchener Versicherungen in die Generali integrieren."
Die drohende Verschmelzung der Volksfürsorge dürfte nicht die letzte Veränderung innerhalb der AMB Generali sein. Bis Ende 2008 soll sie wieder auf Augenhöhe mit den großen deutschen Konkurrenten stehen und bis zu 520 Millionen Euro Jahresüberschuss verdienen. Erst kürzlich hat der neue Konzernchef Dietmar Meister das offizielle Gewinnziel für dieses Jahr von 380 auf 400 Millionen Euro erhöht.
Quelle: Pressemitteilung Capital