Schallmauer durchbrochen: neuer Investmentrekord mit gut 61,5 Mrd. EUR
Archivmeldung vom 04.01.2019
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Freigeschaltet durch André Ott2018 wurden bundesweit gut 61,5 Mrd. EUR in Gewerbeimmobilien investiert - ein neuer Rekord. Rechnet man noch die Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) hinzu, ergibt sich ein Gesamtumsatz von gut 77,8 Mrd. EUR. Dies ergibt der Investmentmarkt-Report von BNP Paribas Real Estate, der Ende Januar veröffentlicht wird.
"Nach drei sehr guten Jahren wurde 2018 erwartungsgemäß erstmals die 60-Mrd.-EUR-Schwelle durchbrochen", sagt Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. "Das außergewöhnliche Vorjahresergebnis wurde damit noch einmal um knapp 6 % übertroffen. Trotz gesenkter BIP-Prognosen für die nächsten zwei Jahre und sich eintrübender Stimmungsindikatoren bleibt das Interesse der Investoren an deutschen Immobilien also ungebrochen hoch."
Büro-Investments dominierten das Marktgeschehen (fast 29,7 Mrd. EUR; 48 % des Gesamtergebnisses). Vor allem einzelne Bürohäuser, auf die über 27,1 Mrd. EUR entfallen, standen im Fokus der Käufer. Insgesamt konnten 65 Einzelverkäufe im dreistelligen Millionenbereich erfasst werden. Absoluter Spitzenreiter ist Frankfurt, wo alleine 19 Großabschlüsse registriert wurden. Sowohl deutsche als auch ausländische Anleger setzen auf eine mittelfristig sehr positive Entwicklung der Bankenmetropole. Aber auch in München (15), Berlin (12) und Hamburg (7) wurde eine ganze Reihe großvolumiger Bürotransaktionen getätigt. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsimmobilien, die 11,2 Mrd. EUR (18 %) zum Umsatz beisteuern. Fach- und Supermärkte stehen bei den Investoren grundsätzlich nach wie vor sehr hoch im Kurs, genauso wie Highstreet-Objekte in den absoluten Top-Lagen. Dagegen herrscht auf Investorenseite Verunsicherung bezüglich der Entwicklung bei Shoppingcentern. Weiterhin auf Erfolgskurs sind Logistik-Investments, die auf 7,2 Mrd. EUR (12 %) kommen und damit das zweitbeste Resultat aller Zeiten erzielen. Auch Hotels haben ihren Höhenflug fortgesetzt, auch wenn sie mit gut 4 Mrd. EUR (6,5 %) rund 4 % unter ihrem Vorjahreswert liegen. Das deutlich höhere Niveau im Vergleich zu früheren Jahren wurde aber erneut eindrucksvoll bestätigt.
Einzeltransaktionen steuern gut 46 Mrd. EUR zum Gesamtergebnis bei. Die Bedeutung von Portfoliodeals hat sich weiter verringert: Mit gut 15,5 Mrd. EUR liegt das Resultat in diesem Marktsegment 20 % niedriger als im Vorjahr. Auch der Anteil am Gesamtvolumen liegt mit 25 % auf dem niedrigsten Niveau der letzten fünf Jahre. Bemerkenswert ist, dass bei Paketverkäufen in fast allen Assetklassen rückläufige Investitionsvolumina gegenüber dem Vorjahr zu beobachten sind. Verantwortlich hierfür ist jedoch nicht ein rückläufiges Interesse der Anleger, sondern in erster Linie ein nicht ausreichendes Angebot.
"Besonders im Blickpunkt der Investoren standen die A-Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart. Auf sie entfallen zusammen gut 38,65 Mrd. EUR, was einem Anteil von rund 63 % am Gesamtergebnis entspricht. Dies ist ein neuer Rekord", sagt Marcus Zorn, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Unangefochtener Spitzenreiter ist Frankfurt: Mit einem Umsatz von 10,23 Mrd. EUR hat erstmals ein deutscher Standort die 10-Mrd.-EUR-Schwelle überschritten. Auf Rang zwei platziert sich Berlin (7,43 Mrd. EUR). Gerade in der Hauptstadt übertrifft die Nachfrage allerdings weiterhin das Angebot, sodass bei ausreichendem Produkt ein noch höherer Umsatz erzielt worden wäre. Nur hauchdünn am Rekordvolumen des Jahres 2007 vorbeigeschrammt ist München (6,67 Mrd. EUR). Neue Rekordergebnisse verzeichnen Hamburg, wo mit 5,9 Mrd. EUR erst zum zweiten Mal eine Fünf vor dem Komma steht, Düsseldorf mit 3,9 Mrd. EUR und Stuttgart mit 2,54 Mrd. EUR. In Köln werden 1,98 Mrd. EUR notiert, womit die Domstadt nur ganz knapp an der 2-Mrd.-EUR-Hürde scheitert.
"Die auf den ersten Blick vielleicht überraschend gute Verfassung der deutschen Investmentmärkte spiegelt letztendlich die harten Rahmenbedingungen wider, die nach wie vor für Immobilien sprechen. Eine steigende Beschäftigung, ein weiteres, etwas moderateres, Wirtschaftswachstum und der Bedeutungsgewinn der großen Metropolen sprechen auch 2019 für starke Investmentmärkte. Vor diesem Hintergrund deutet alles darauf hin, dass die 50-Mrd.-EUR-Schwelle wieder deutlich übertroffen werden dürfte und ein Transaktionsvolumen zwischen 55 und 60 Mrd. EUR realistisch erscheint", fasst Piotr Bienkowski die Aussichten zusammen.
Quelle: BNP Paribas Real Estate (ots)