Florian Homms Auslieferung an die USA vom Gericht vorerst gestoppt: Teilerfolg für inhaftierten Börsenspekulanten
Archivmeldung vom 20.02.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas regionale Verwaltungsgericht in Rom hat gestern die Auslieferung von Deutschlands berüchtigstem Börsenspekulanten Florian Homm an die USA in letzter Minute vorerst gestoppt. Das bestätigte Homms Anwalt gegenüber der Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins 'Capital'. Im März vergangenen Jahres war Homm nach über fünf Jahren auf der Flucht in Italien verhaftet worden. Die USA hatten Haftbefehl erlassen. Die US-Börsenaufsicht wirft ihm millionenschweren Betrug vor.
Am 12. März muss nun in einer Anhörung in Rom geklärt werden, ob die Auslieferung an die USA überhaupt mit europäischem Recht vereinbar ist, sagte der Mailänder Anwalt Mario Zanchetti, der Homm vertritt. Er sei zuversichtlich, denn in den USA erwarte den Deutschen bis zu 225 Jahre Haft, von denen er im Falle einer Verurteilung mindestens 85 Prozent absitzen müsse. Dieses Strafmaß, sagte Zanchetti weiter gegenüber 'Capital', sei in Europa undenkbar. Zudem leide Homm an Multipler Sklerose. Sein Gesundheitszustand habe sich im Gefängnis dramatisch verschlechtert. Erst kürzlich hatte Homms Mutter erklärt, die Auslieferung ihres Sohnes an die USA käme einem Todesurteil gleich. Auch die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht setzte sich zuletzt für den inhaftierten Finanzhai ein.
Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)