Bei der WestLB ist ein "wesentlicher Teil" des Risiko-Engagements von 30 Milliarden Euro gefährdet
Archivmeldung vom 28.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie US-Immobilienkrise setzt der Düsseldorfer Großbank WestLB nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" erheblich mehr zu als bislang bekannt ist. So beziffert ein Banker das außerbilanzielle Risiko-Engagement des Geldhauses jetzt auf rund 30 Milliarden Euro.
Davon sei ein "wesentlicher Teil" gefährdet. Auf die Bank kämen dann weitere Milliarden-Abschreibungen zu, die von den Anteilseignern getragen werden müssten.
Seit Sonntagmorgen tagt der Eigentümerkreis nach Informationen der Zeitung in einer Krisensitzung. Dem Gremium gehören unter anderem die Präsidenten der beiden nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände, Rolf Gerlach und Michael Breuer, und NRW-Finanzminister Helmut Linssen an. Die Eigentümer suchen fieberhaft nach einem Ausweg aus der Krise. Denn die Sparkassen, die über ihre Verbände schon den Jahres-Verlust 2007 von einer Milliarde Euro über neue Kapitalspritzen mit ausgleichen müssen, sehen sich außer Stande, weiteres Geld zuzuschießen. Bereits am Freitag waren die Eigentümer zu einer Krisensitzung zusammen gekommen, die aber ohne Ergebnis auseinander ging. Die WestLB ist durch Fehlspekulationen und die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise in die größte Krise ihres Bestehens gestürzt. Insider sehen die Lage "als dramatisch" an.
Das Land Nordrhein-Westfalen wird deshalb nicht umhin können, seinen Anteil an der Rettungsaktion aufzustocken. Bislang will das hoch verschuldete Land seinen Beitrag zur Rettung der Bank über das Eigenkapital der landeseigenen NRW.Bank leisten. Dazu soll auch die Wohnungsbau-Finanzierungsgesellschaft WFA angezapft werden, die ein Vermögen von 18 Milliarden Euro hat. Die WFA gehört derzeit zur NRW.Bank.
Quelle: Rheinische Post