Milliardenkosten für Stromnetz-Engpässe 2024 fast halbiert
Die Kosten für den Ausgleich von Engpässen im deutschen Stromnetz sind stark gesunken. Nach Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums, über die der "Spiegel" berichtet, betrugen sie im vergangenen Jahr rund 1,7 Milliarden Euro. Damit lagen sie nur noch knapp über der Hälfte des Vorjahreswerts von fast 3,3 Milliarden Euro.
Der größte Teil der Kosten entfällt auf sogenannte Redispatch-Maßnahmen.
Dabei werden Kraftwerke heruntergeregelt, um Überlastungen in Teilen
des Netzes zu vermeiden, während anderswo Kraftwerke hoch-geregelt
werden, um das Netz insgesamt stabil zu halten. Ausschlaggebend für den
Rückgang waren nach Angaben des Ministeriums unter anderem der Ausbau
und die höhere Auslastung der Netze sowie eine veränderte Situation bei
den Stromimporten. Überdies seien die Brennstoffpreise gegenüber dem
Vorjahr gesunken, zudem habe es kaum extreme Wetterlagen gegeben.
Eine
Rolle dürfte auch der Ausbau der erneuerbaren Energien gespielt haben,
was 2024 nach Angaben von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fast
60 Prozent des deutschen Stroms ausgemacht hat. Dadurch haben
Preissprünge bei fossilen Energien geringere Auswirkungen auf die
Redispatch-Kosten. Sollte die Entwicklung anhalten, könnten auch die
Strompreise für Endverbraucher sinken: Die Stromnetzbetreiber legen die
Kosten für die Engpassmaßnahmen direkt auf die Nutzungsentgelte um.
Quelle: dts Nachrichtenagentur