Wirtschaftsforscher: Enteignung der HRE-Aktionäre unnötig
Archivmeldung vom 02.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMorgen wird der Bundesrat das Enteignungs-Gesetz für die Hypo Real Estate beschließen. Eine Enteignung hält der Wirtschaftswissenschaftler Ulrich van Suntum allerdings für unnötig.
"Die Aktionäre der Hypo Real Estate haben keinen Anspruch auf eine Entschädigung über den Aktienwert hinaus. Hätte der Staat die HRE nicht schon bisher mit über 100 Mrd. Euro gestützt, wäre sie längst pleite", schreibt der geschäftsführende Direktor des Centrums für angewandte Wirtschaftsforschung (CAVM) am Donnerstag im ÖkonomenBlog ( www.oekonomenblog.de ) der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Statt der nun angestrebten Enteignung plädiert der Finanzexperte für ein alternatives Modell, mit dem die HRE und alle weiteren angeschlagenen Banken ihre Bilanzprobleme korrigieren können. Demnach sollen die Banken ihre toxischen Wertpapiere gegen unverzinsliche Staatsanleihen austauschen - und somit ihre Bilanzen von Risiken befreien. Diese sogenannten Zero-Bonds würden erst dann fällig, wenn der Staat aus der Verwertung der toxischen Papiere das dazu nötige Geld erwirtschaftet hat. Van Suntum: "So lässt sich ohne den Einsatz von Steuergeld das Bilanzproblem der Banken lösen. Sie zahlen für ihre Sünden mit langjährigen Zinsausfällen." Ihre Existenz am Markt wäre aber vorerst gesichert.
Der ÖkonomenBlog ist ein Projekt der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Quelle: ÖkonomenBlog