Männer doppelt so häufig in Führungspositionen wie Frauen
Archivmeldung vom 30.05.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach den Ergebnissen des Zensus zum Stichtag 9. Mai 2011 waren von insgesamt 21,4 Millionen erwerbstätigen Männern 6,8 % (1,5 Millionen) als Führungskräfte tätig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, betrug der Anteil der Frauen in Führungsfunktionen an allen 18,2 Millionen erwerbstätigen Frauen dagegen 3,1 % (0,6 Millionen). Danach hatten Männer doppelt so häufig eine Führungsposition inne wie Frauen.
In den jüngeren Altersklassen fällt der Unterschied zwischen Frauen und Männern in Führungspositionen noch gering aus. Bei den 30- bis 45-Jährigen liegt der Anteil an Führungskräften bei den Männern jedoch deutlich höher als bei den Frauen, deren Anteil im Altersverlauf nur moderat zunimmt. Der größte Unterschied zwischen Frauen und Männern in Führungspositionen ist gegen Ende des Berufslebens in der Altersklasse von 60 bis 64 Jahren zu beobachten. Während in dieser Altersklasse unter den Männern 9,7 % eine Position als Führungskraft innehaben, sind es unter den Frauen lediglich 4,1 %. In dieser Altersklasse erreichen beide Geschlechter ihren höchsten Anteil an Führungskräften.
Bei Betrachtung der Führungskräfte nach ihrer Stellung im Beruf ist der Anteil unter den Selbstständigen mit Beschäftigten am höchsten. Zudem sind hier die Anteile von männlichen Führungskräften mit 23,8 % und weiblichen Führungskräften mit 22,1 % nahezu gleich. Bei den Beamtinnen ist der Anteil der Frauen als Führungskraft mit 3,6 % leicht überdurchschnittlich, während der Anteil der Führungskräfte unter den Angestellten und Arbeiterinnen nur 2,3 % beträgt. Umgekehrt ist der Anteil der Männer als Führungskraft unter den Angestellten mit 5,6 % höher als unter den Beamten mit 5,1 %.
Auch bei den ausgeübten Berufen gibt es deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Über die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen gehen einem Beruf aus den Bereichen "Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung" sowie "Unternehmensorganisation, Recht und Verwaltung" nach. Berufe aus den Bereichen "Verkauf, Vertrieb und Tourismus" sind mit 18,5 % bei den Frauen ebenfalls stark besetzt. Ein Schwerpunkt bei den Männern liegt mit 29,6 % bei Berufen aus dem Bereich "Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung".
Die meisten Erwerbstätigen verteilen sich auf eine relativ geringe Anzahl von ausgeübten Berufsarten. Bei Frauen ist dies noch stärker ausgeprägt als bei Männern. In den häufigsten 20 von insgesamt 1 286 Berufsarten befinden sich bereits 42,6 % aller erwerbstätigen Frauen und 26,7 % aller erwerbstätigen Männer. Bei den Frauen wird die Rangliste der am häufigsten genannten Berufsarten angeführt durch Büro- und Sekretariatskräfte mit einem Anteil von 6,0 % (1,1 Millionen), während bei Männern die Berufskraftfahrer mit einem Anteil von 2,6 % (0,6 Millionen) an oberster Stelle stehen. Die zweithäufigste genannte Berufsart ist bei den Frauen Reinigungskraft mit einem Anteil von 4,8 % (0,9 Millionen). Bei den Männern sind dies - auf den ersten Blick vielleicht überraschend - Geschäftsführer und Vorstände mit einem Anteil von 2,1 % (0,5 Millionen). Allerdings hat sich in die eher allgemeine Berufsbezeichnung "Geschäftsführer" eine Vielzahl von Erwerbstätigen eingeordnet.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)