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IT-Messe Systems: Das Aus nach dem 40. Jubiläum

Archivmeldung vom 24.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

In München findet momentan zum 40. Mal die IT-Fachmesse Systems statt. Es wird die Letzte sein. Das gaben die Veranstalter von der Messe München heute vor Ort bekannt.

Bei der Computermesse Systems ist die Zahl der Aussteller im Vergleich zum vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Obwohl 2008 mit Microsoft und Dell erstmals wieder Branchengrößen nach München geholt werden konnten, bevorzugen die meisten Hersteller IFA und Cebit. Nun hat die Messe-Leitung reagiert: In dieser Form wird es die Systems nächstes Jahr nicht mehr geben.

Wie die Veranstalter am Mittwoch bekannt gaben, soll sie ab 2009 durch eine Sicherheitsmesse in Zusammenarbeit mit dem SecuMedia-Verlag ersetzt werden. Dort sollen sich nicht nur IT-Firmen, sondern auch Anbieter klassischer Sicherheitslösungen präsentieren. Die neue Messe findet vom 23. bis 25. Juni statt.

Plattform für ITK-Branche


Darüber hinaus wird für den Herbst eine «neue, internationale Kommunikations-, Vertriebs- und Marketingplattform für die ITK-Branche» geplant. Das Konzept will die Messe München noch in diesem Jahr vorstellen.

Während die PC-Hersteller noch bis Freitag in Bayern die Stellung halten, tummeln sich die Kreativen seit Dienstag in der Hauptstadt. Nachdem die Kritik an der ersten Ausgabe der Web 2.0 Expo im vergangenen Jahr groß war, ist die Messe in diesem Jahr in das Berliner Congress Centrum am Alexanderplatz umgezogen.

Tod für Startups

Doch die Zukunftsaussichten sind auch hier nicht rosig: «Der ökonomische Abschwung wird viele Web 2.0 Startups umbringen, weil Risikokapitalgeber den Geldhahn zudrehen«, meint Software-Entwickler Tim O'Reilly. 

Er hält die Entwicklung aber für eine längst notwendige Marktbereinigung: »Viele Kapitalgeber fördern Nachahmer-Produkte. Wir brauchen aber nicht noch eine Suchmaschine oder noch ein soziales Online-Netzwerk», sagte er auf der Fachtagung.

Wegen seines 2005 erschienenen Artikels über die veränderte Nutzung des Internets gilt O'Reilly als Begründer des Web 2.0. Zwei Jahre später brachte sein Verlag O’Reilly Media die Web 2.0 Expo nach Europa.

Keine Chance mit Online-Werbung


In zahlreichen Keynotes und Workshops wird dort noch bis diesen Donnerstagabend eine Bestandsaufnahme der Branche versucht. Und da klingt nicht nur bei O'Reilly Skepsis durch: Alan Patrick, Berater und Blogger auf «Broadstuff.com», sprach in seinem Vortrag über die Erfolgsaussichten kostenloser Angebote im Web.

Das Werbevolumen reiche nicht aus, um global eine Vielzahl an Gratis-Diensten im Web zu finanzieren, sagte er. Selbst Internetriesen wie Yahoo macht der schrumpfende Online-Werbemarkt zu schaffen. In den USA fällt das Wachstum in diesem Jahr erstmals seit 2002 unter 20 Prozent. 

Dort wird nun auf die Präsidentenwahl gehofft: «Wenn Barack Obama gewinnt, wird die IT-Branche künftig stärker im Blickfeld der Politik stehen», ist O'Reilly überzeugt. Im Stab des Senators aus Illinois seien Fachleute, die sich intensiv mit dem Thema IT auseinandersetzten. Zuwächse erwartet der Experte auch bei mobilen Diensten sowie bei der Nutzung von Software übers Internet. 


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