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Streit zwischen Eon-Betriebsrat und Konzernführung eskaliert

Archivmeldung vom 12.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sitz der E.ON AG in Düsseldorf. Bild: E.ON AG
Sitz der E.ON AG in Düsseldorf. Bild: E.ON AG

Angesichts der geplanten Stellenstreichungen bei Deutschlands größtem Energiekonzern Eon eskaliert der Streit zwischen der Konzernführung und dem Betriebsrat. Dass Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen betriebsbedingte Kündigungen im Konzern nach wie vor nicht ausschließt, bezeichnete Konzernbetriebsratschef Hans Prüfer im Gespräch mit den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe als "Kampfansage".

"Angesichts der nach wie vor zu erwartenden Milliardengewinne im Konzern wären betriebsbedingte Kündigungen ein Tabubruch", sagte Prüfer. Am Freitag (12. August) treffen sich die Eon-Betriebsräte zu einer Sondersitzung in Düsseldorf. Als Gast erwarten sie SPD-Chef Sigmar Gabriel.

Wie die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichten, steht die Essener Eon-Tochterfirma Ruhrgas vor weitreichenden Veränderungen. Den Angaben zufolge soll sich Ruhrgas in Zukunft nur noch auf den Gashandel beschränken. Den Geschäftsbereich Exploration und Förderung mit rund 200 Mitarbeitern wolle Eon aufgeben. Der Bereich Gashandel, derzeit im Düsseldorfer Konzern und bei Ruhrgas betrieben, werde zusammengelegt. Zudem erwägt die Eon-Führung den Verkauf der in Essen ansässigen Gasnetz-Gesellschaft Open Grid Europe GmbH, die bundesweit etwa 1800 Mitarbeiter beschäftigt.

E.ON will auch in Düsseldorf Stellen streichen

Der geplante Stellenabbau beim Energiekonzern E.ON trifft auch die Konzernzentrale in Düsseldorf. "Der Vorstand hat gegenüber Konzernbetriebsräten und Gewerkschaftsvertretern angekündigt, dass auch Größe und Aufstellung der Konzernleitung angepasst wird. Damit trifft der Stellenabbau auch Düsseldorf", sagte Betriebsrats-Chef Hans Prüfer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Zwar dürften durch die Schließung von anderen Standorten auch Arbeitsplätze nach Düsseldorf verlagert werden, doch auch in der Zentrale würden Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, sagte Prüfer.

Ein E.ON-Sprecher sagte dazu: "Zu einzelnen Standorten und etwaigen Arbeitsplatz-Verlagerungen gibt es bislang noch keine Entscheidung."

Am heutigen Freitag um 11 Uhr kommt in Düsseldorf der Konzernbetriebsrat zu einer Sitzung zusammen, an der auch SPD-Chef Sigmar Gabriel teilnimmt.

Özdemir kritisiert Managementfehler bei Eon

Der Vorsitzende von Bündnis90/Grüne, Cem Özdemir, hat die mit dem Atomausstieg begründeten Stellenstreichungen beim Energieversorger Eon scharf kritisiert. "Eon bekommt nun die Quittung dafür, dass es eine falsche Unternehmenspolitik betrieben hat", sagte Özdemir der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Eon habe es versäumt, seine Unternehmenspolitik auf den Atomausstieg auszurichten. "Eon hat sich gründlich verkalkuliert, als sie meinten, der Atomausstieg gehe an ihnen vorüber." Für die rückwärtsgewandte Ausrichtung des Konzerns müssten nun viele Mitarbeiter die bittere Rechnung bezahlen, sagte Özdemir.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung / Rheinische Post  (ots)

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