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R+V-Chef Rollinger sieht enormen Imageschaden durch Streit mit Hoteliers und Wirten: "Versicherungsprinzip ausgehebelt"

Archivmeldung vom 01.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Katharina Wieland Müller  / pixelio.de
Bild: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Der Chef der R+V Versicherung, Norbert Rollinger, sieht einen enormen Imageschaden der Versicherungsbranche durch den Streit mit Wirten und Hoteliers. "Die Versicherungswirtschaft hat die Pandemie in der Betriebsschließungsversicherung rund eine Milliarde Euro gekostet. Der Image-Schaden geht sicher weit darüber hinaus", sagte Rollinger dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Trotzdem verteidigte der Vorstandschef das Vorgehen. "Die Betriebsschließungsversicherung ist eine Nischensparte. Alle Versicherer zusammen haben gerade mal 25 Millionen Euro an Beiträgen dafür eingenommen. Den Hotelier oder Gastronomen kostet sie 200 bis 300 Euro und ist etwa für Fälle wie Schließung wegen Salmonellen-Verseuchung gedacht. In der Pandemie wurden aber nicht einzelne Betriebe geschlossen, sondern auf behördliche Anordnung gleich alle. Das hebelt das Versicherungsprinzip aus, das da lautet: viele bezahlen und bei wenigen entsteht ein Schaden", sagte Rollinger.

Die Wiesbadener R+V Versicherung habe die Zahlungen an die Kunden nach der sogenannten bayerischen Lösung rund 30 Millionen Euro gekostet. Die Beitragseinnahmen hätten sich gerade mal auf 500 000 Euro belaufen. Rollinger entschuldigte sich bei den Kunden. "Trotzdem tut mir das Ganze sehr leid, weil wir unsere Kunden ja zufrieden stellen wollen. Gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht." Die Branche sei mit der Bundesregierung im Gespräch, ob eine Art Katastrophenfonds künftig sinnvoll sein könnte.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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