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Künftiger EADS-Chef Enders will staatliche Beteiligung am Konzern zurückfahren

Archivmeldung vom 29.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thomas Enders, 2008
Thomas Enders, 2008

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Airbus-Chef Tom Enders, der am 1. Juni die Führung des Mutterkonzerns EADS übernimmt, hat sich für seine neue Aufgabe vorgenommen, die Staatsbeteiligungen am Konzern zurückzufahren. Enders sagte "Bild am Sonntag": "Europa soll in der Top-Liga der Luft- und Raumfahrt bleiben. Ich möchte unsere Ertragsfähigkeit steigern, die Internationalisierung voran treiben und daran arbeiten, dass wir normale Eigentümerstrukturen bekommen, in der staatliche Aktionäre keine Rolle spielen."

Über seine neue Position, die als hoch politisch gilt, sagte Enders: "Ich verbiege mich nicht." Er habe seine Überzeugungen, und zu denen stehe er.

Enders trat im vergangenen Jahr aus der CSU aus, als diese den Atomausstieg beschlossen und Deutschland sich bei der UN-Abstimmung zum Libyen-Einsatz enthalten hatte. Enders: "Ich bin aber gar nicht aus der CSU ausgetreten, sondern die CSU ist aus mir ausgetreten, denn ich habe ja meine Überzeugungen nicht geändert."

Mit Blick auf die Raumfahrtforschung seines Konzerns sagte Enders: "Wenn die Menschheit aufhört, sich immer neue Ziele zu setzen und Grenzen zu überschreiten, gibt sie sich auf." Er selbst erfahre Grenzüberschreitungen beim Fallschirmspringen, seit er Fallschirmjäger bei der Bundeswehr war. Enders: "Als junger Kerl geht es da auch um die Überwindung des eigenen Schweinehunds." Bis heute hat er über 1.200 Sprünge absolviert. "Man fliegt seinen eigenen Körper", sagte er, "das ist die reinste Form des Fliegens".

Auch Menschenführung habe er als Reserveoffizier beim Bund gelernt, so Enders. "Dabei geht es vor allem darum, Menschen zu motivieren. Gehorsam ist überbewertet. Dadurch bekommen Sie keine Höchstleistungen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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