Postbank will Filialen stärker automatisieren
Archivmeldung vom 25.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Postbank will im Filialnetz weiter Kosten sparen: "Wir wollen die Filialen stärker automatisieren. Und wir überlegen, in Ballungszentren einige Filialen zusammenzulegen", sagte Postbank-Chef Frank Strauß im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Künftig werde es auch Filialen geben, in denen nur noch ein Mitarbeiter arbeite, weil ein neues Kassensystem das Vier-Augen-Prinzip unnötig mache. Angesichts der Negativzinsen sei das Erlöspotenzial der Banken gesunken.
"Deswegen kommen wir nicht an der Diskussion um Preise vorbei", sagte Strauß. "Möglich, dass wir auch noch ein kostenloses Konto haben werden, das dann aber nur ganz bestimmte Dienstleistungen einschließt", so Strauß weiter. Die Postbank hat nach eigener Aussage gute Erfahrungen mit den viel kritisierten neuen Gebühren für Papier-Überweisungen gemacht. "Die Kunden haben das akzeptiert, ein Teil schätzt die Dienstleistung und bezahlt das, die anderen aber nutzen einfach andere Überweisungsformen", sagte Strauß.
Seit vergangenem Jahr kassiert die Postbank erstmals 99 Cent für Papier-Überweisungen. Bis dahin hatten diese Überweisungen die Kunden nichts extra gekostet. Angesichts der Niedrigzinsen verdienen die Banken deutlich weniger. Viele erhöhen im Gegenzug die Preise für die Kontoführung oder andere Extra-Dienstleistungen. "Die Anzahl der täglich eingereichten Papierbelege ist seit der Einführung um 30 Prozent zurückgegangen", sagte Strauß. Deutlich über eine halbe Million der Girokunden hätten sich etwa für eine Kontoführung per Online- und Telefonbanking entschieden. "Ein großer Teil der Bankenbranche hat inzwischen nachgezogen, in der Regel mit noch höheren Preisen", sagte Strauß.
Quelle: dts Nachrichtenagentur