Ersatzteilehändler Autodoc profitiert von Krise am Automarkt
Archivmeldung vom 18.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Berliner Autoteile-Onlinehändler Autodoc profitiert von der Krise auf dem deutschen Fahrzeugmarkt. "Uns kommt zugute, dass die Autos in Europa tendenziell älter werden", sagte Autodoc-Chef Dmitry Zadorojnii dem Wirtschaftsmagazin Capital. "Es gibt eine mangelnde Bereitschaft, in neue Fahrzeuge zu investieren, und auch die Elektrifizierung kommt nicht so rasch voran wie geplant. Die Autos werden derzeit nicht so häufig gewechselt."
Laut Kraftfahrtbundesamt lag das Durchschnittsalter der Anfang Januar
registrierten Pkw bei 10,3 Jahren - erneut über dem Vorjahreswert. Es
ist ein Umstand, der Autodoc nutzt: "Die meisten unserer Kunden achten
auf ihr Geld", sagte Zadorojnii. "Da ist es verständlich, wenn sie ihre
Autos länger halten wollen."
Das 2008 gegründete Autodoc hatte in
den vergangenen Jahren einen steilen Aufstieg hingelegt und im Jahr
2023 mit gut 1,3 Milliarden Euro einen neuen Umsatzrekord erzielt. Der
Gewinn vor Steuern und Abschreibungen lag bei 134 Millionen Euro und
damit 31 Prozent über dem Vorjahr. Autodoc vertreibt Autoersatzteile per
Online-Handel bisher überwiegend an Privatleute und lockt dabei mit
Ersparnissen im Vergleich zu den hohen Preisaufschlägen, die im
stationären Handel erhoben werden.
Lange hatte Autodoc auf
Investoren von außen verzichtet und sein Wachstum aus eigenen Mitteln
finanziert. Mit dem US-Finanzinvestor Apollo allerdings holte man sich
im Frühjahr einen Partner an Bord. Ziel der Kooperation ist es offenbar
auch, das Unternehmen auf einen Börsengang auszurichten. "Das ist eine
unserer Optionen für die Zukunft, die Gründer und unser Partner Apollo
stehen hinter dieser Idee", sagte Zadorojnii. "Wir bereiten uns als
Unternehmen vor. Und wenn der Markt dafür bereit ist, werden wir auch
bereit sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur