Wirtschaftswissenschaftler Hartmann-Wendels glaubt nicht, dass Baumann Bayer-Chef bleibt
Archivmeldung vom 29.04.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Kölner Wirtschaftswissenschaftler Thomas Hartmann-Wendels geht nicht davon aus, dass sich der Bayer-Vorstandsvorsitze Werner Baumann auf seinem Posten halten kann. "Seine einzige Chance besteht darin, in den nächsten Monaten Erfolge in den Glyphosat-Prozessen in den USA vorzuweisen.
Er muss darauf hoffen, dass es für Bayer glimpflich ausgeht", sagte der renommierte Wirtschaftsprofessor der Universität zu Köln im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Wenn die Klagewelle aber weiterrollt wie bislang, wird Werner Baumann sich nicht halten können. Davon bin ich überzeugt." Die von den Aktionären am vergangenen Freitag auf der Bayer-Versammlung verweigerte Entlastung des Vorstands bewertet Hartmann-Wendels als "klares Signal des Zweifelns an den Führungsqualitäten.
Der Bayer-Chef hat an Autorität eingebüßt", sagte er der Zeitung. Baumanns gesamte künftige Arbeit sei von der Entscheidung der Aktionäre belastet. Sollte Baumann die Bayer-Spitze verlassen müssen, werde vermutlich auch Aufsichtsratschef Werner Wenning seine Position aufgeben müssen, sagte Hartmann-Wendels: "Aufsichtsratschef Werner Wenning hat sich immer vehement für die Strategie Werner Baumanns eingesetzt und sich eindeutig hinter den Vorstand gestellt. Es wäre dann nur folgerichtig, wenn der Aufsichtsratschef gemeinsam mit dem Vorstand ausgetauscht würde."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)