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Kreditzinsen steigen in der Corona-Krise um über einen Prozentpunkt

Archivmeldung vom 18.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/Verivox GmbH"
Bild: "obs/Verivox GmbH"

Die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie beeinflussen auch das Kreditgeschäft der Banken - das Risiko von Kreditausfällen steigt. Viele Institute haben deshalb ihre Zinsen erhöht. Seit Beginn der Corona-Krise ist der durchschnittliche Zinssatz für Ratenkredite um mehr als einen vollen Prozentpunkt gestiegen, wie eine aktuelle Verivox-Auswertung zeigt.

Zinskommentar von Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH: "In der Corona-Krise sind viele Menschen von Kurzarbeit und Jobverlust betroffen oder bedroht. Für Banken steigt dadurch das Risiko, dass Kreditnehmer ihr Darlehen nicht zurückzahlen können. Vor allem viele regionale Institute haben darauf mit höheren Zinsen reagiert.

Insbesondere Regionalbanken haben die Zinsen erhöht

Verivox hat die Ratenkreditangebote von rund 200 Banken und Sparkassen von Kalenderwoche (KW) 11 bis heute ausgewertet. Insgesamt stieg der durchschnittliche Kreditzins in diesem Zeitraum um über einen Prozentpunkt - von 4,67 Prozent in KW 11 auf 5,80 Prozent in der laufenden Woche (KW 25).

Allerdings ist die Entwicklung nicht einheitlich: Während sich Kredite bei Regionalbanken mit einem Zinsanstieg von 1,39 Prozentpunkten überdurchschnittlich stark verteuert haben, blieb das Zinsniveau bei den bundesweit verfügbaren Angeboten über den gesamten Untersuchungszeitraum weitgehend konstant. Hier setzt der schärfere Wettbewerb den Kreditinstituten enge Grenzen für Zinserhöhungen.

Über 1.300 Euro Unterschied zwischen teuer und günstig

Die Verivox-Analyse zeigt, wie groß die Preisspanne im Markt ist: Ausgewertet wurden die Konditionen für einen Kredit über 10.000 Euro bei 48 Monaten Laufzeit. Bei den günstigsten Banken zahlen Kunden für ein solches Darlehen 2,43 Prozent Zinsen. Die teuersten Institute verlangen 8,99 Prozent. Über die volle Laufzeit macht das 1.364 Euro Unterschied bei den Zinskosten. Ausgewertet wurde der sogenannte Zwei-Drittel-Zins, eine Pflichtangabe der Banken. Diesen oder einen günstigeren Zinssatz erhalten zwei Drittel aller Kunden. Verbraucher sollten vor der Kreditaufnahme unbedingt mehrere Angebote vergleichen. Im Schnitt sparen sie mit einem Kreditvergleich über 35 Prozent Zinskosten im Vergleich zum bundesweiten Marktdurchschnitt.

Kaum Bewegung bei Tages- und Festgeldzinsen

Im Gegensatz zu den Kreditkonditionen gibt es bei den durchschnittlichen Tages- und Festgeldzinsen in der Corona-Krise kaum Bewegung: Tagesgeld wird im Schnitt mit homöopathischen 0,03 Prozent verzinst, für 2-jähriges Festgeld erhalten Anleger durchschnittlich 0,3 Prozent. Doch auch hier gibt es deutliche Unterschiede am Markt. Bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro summieren sich die Differenzen beim Festgeld auf 100 Euro im Jahr."

Quelle: Verivox GmbH (ots)

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