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Fratzscher verteidigt VW-Sparprogramm: "Unternehmen muss jetzt zukunftsfähig werden"

Archivmeldung vom 21.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
VW-Nutzfahrzeuge im Volkswagenwerk Hannover
VW-Nutzfahrzeuge im Volkswagenwerk Hannover

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht den angekündigten Sparkurs bei Volkswagen als Chance. "Das Unternehmen muss sich jetzt zukunftsfähig aufstellen", sagte Fratzscher im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Alte Strukturen dürften nicht zementiert werden. "Lieber sollte VW zwischen 90 und 95 Prozent der Jobs sichern, als am Ende alle Jobs zu gefährden."

Dem Ökonomen zufolge müsse VW in den wichtigsten Bereichen der Zukunft - E-Mobilität und autonomes Fahren - innovativer und effizienter werden. "Das drückt die Kosten und steigert die Wettbewerbsfähigkeit, weil die Autos günstiger werden und sich mehr Leute Volkswagen leisten können", erklärte Fratzscher. Dazu gehöre außerdem, Werke zu schließen und die verbliebenen Produktionsstätten auf die Herstellung von E-Autos umzurüsten. Auch eine stärkere Unabhängigkeit von China könne VW wieder auf Kurs bringen.

Die Gefahr des Kaputtsparens sieht er hingegen nicht. Aber: "VW muss dringend Milliarden mobilisieren, um den technologischen Rückstand bei der E-Mobilität und im Softwarebereich aufzuholen."

Für Fratzscher wäre die aktuelle Krise bei VW allerdings ohne die "eklatanten Fehler" des Managements vermeidbar gewesen. Demnach lässt sich die Notlage in drei Kategorien einteilen: der Dieselskandal, die verschlafene Transformation zur Elektromobilität und die hohe Abhängigkeit von China. "Deutsche E-Autos spielen auf dem chinesischen Markt kaum noch eine Rolle", sagte Fratzscher und führte aus: "VW hat lange von der Reputation gelebt, die Margen waren hoch, Geld für Investitionen da." Damit sei es nun vorbei.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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