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Solarwirtschaft befürchtet Einbruch bei neuen Solardächern

Archivmeldung vom 30.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Solarindustrie am Boden (Symbolbild)
Solarindustrie am Boden (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) warnt vor einem deutlichen Einbruch bei der Installation neuer Solardächer in Deutschland im kommenden Jahr und vor Stilllegung tausender älterer, aber noch jahrelang funktionsfähiger Solarstromanlagen für den Fall, dass Nachbesserungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2021) ausbleiben sollten.

"Der Gesetzesentwurf steht im klaren Widerspruch zu den Verlautbarungen der Bundesregierung, den Ausbau Erneuerbarer Energien zu beschleunigen, um die Klimakrise einzudämmen. Der Zubau neuer gewerblicher Solardächer wird mehr als halbiert, unzähligen Solarpionieren quasi der Stecker gezogen und klimafreundliche solare Selbstversorger systematisch und europarechtswidrig diskriminiert", sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, am Freitagnachmittag.

Eine "riesige Chance für den dringend notwendigen Ausbau von Speichern" und die dezentrale Sektorenkopplung bleibe ungenutzt. "Jetzt sind die Abgeordneten des Bundestages gefordert, eine klimapolitische Vollbremsung zu verhindern und aus dem vorliegenden Kabinettsentwurf das überfällige Solarbeschleunigungsgesetz zu machen", sagte er. Konkret kritisiert der BSW insbesondere zu geringe Ausbauziele für die Solarenergie sowie den geplanten Systemwechsel bei der finanziellen Absicherung größerer Solardächer hin zu Ausschreibungen, die mit einem Eigenverbrauchsverbot verknüpft sind.

Der Betrieb und die Investition kleinerer Solarstromanlagen werde zudem durch unverhältnismäßige Vorgaben zum Messen und Regeln sowie durch die Belastung mit der EEG-Umlage derart künstlich verteuert, dass der Weiterbetrieb älterer Anlagen meist unattraktiv und Investitionen in neue Solaranlagen und Speicher ausgebremst werde. Auch die Errichtung neuer Solarparks treffe nach wie vor auf zahlreiche Restriktionen. "Anstatt die Energiewende in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch deutlich stärker als Konjunkturmotor zu nutzen, wird sie künstlich gedrosselt und ihr ein Korsett angelegt. Die auch in Corona-Zeiten gewaltige Investitionsbereitschaft in der Bevölkerung und Wirtschaft in die inzwischen preiswerte Solartechnik wird nur zu einem Bruchteil genutzt", so Körnig.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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