Prognose: Schwächerer Dollar - steigendes Gold
Archivmeldung vom 18.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlCharles-Henri Sabet, Gründer und CEO der kürzlich von einer Deutschschweizer Tageszeitung als beste Schweizer Online-Bank und von der Zeitschrift Bilan als günstigste Online-Bank klassierten Synthesis Bank, verdankt seinen Ruf auf dem Devisenmarkt seinem ausgeprägten Flair für die Märkte. Im vergangenen Januar hat er angekündigt: "Der Greenback könnte im Laufe des ersten Quartals seinen Höhepunkt erreichen, um sich dann abzuschwächen und das Jahr auf einem tieferen Niveau abzuschliessen".
Er schätzte auch, dass der
Goldpreis "auf 615 und in der Folge sogar auf 750 Dollar ansteigen
dürfte". Heute geben ihm die Märkte Recht. Es könnte deshalb
interessant sein, was er für die kommenden Monate vorhersagt.
Zu Beginn des Jahres haben wir eine vorübergehende Hausse des
Dollars gegenüber den wichtigsten Devisen vorweggenommen. Diese liess
sich insbesondere durch ein Differential der Zinssätze erklären, das
zugunsten des Greenback spielte. Wie wir vorhergesagt haben, hat der
Dollar Ende März einen Höhepunkt erreicht. Seither geht er merklich
zurück.
Diese starke Baisse wurde von der Mitteilung des G7 ausgelöst.
Wobei es die Ironie des Schicksals wollte, dass China darin als
hauptsächliches Opfer bezeichnet wurde, der chinesische Yuan jedoch
als einzige Währung stabil geblieben ist. Von den Auswirkungen her
gesehen, kann man die letzte Sitzung des G7 deshalb als Misserfolg
betrachten.
Die Erklärungen und Kommentare von verschiedenen Offiziellen,
welche die Dollar-Baisse bremsen sollten, sind ebenfalls wirkungslos
geblieben. Der Dollar hat somit gegenüber dem Schweizer Franken, dem
Euro und dem japanischen Yen spürbar an Wert verloren.
Die USA haben prinzipielle Gründe für den Wunsch nach einer
starken Währung. Doch sie wollen auch ihren Handelspartnern gegenüber
konkurrenzfähig bleiben. Dies führt entsprechend zu recht
widersprüchlichen Kommentaren je nachdem, woher sie stammen. In den
USA haben Regierungskreise und Unternehmen mehr oder weniger
divergierende Standpunkte. Diese Divergenzen widerspiegeln sich auch
auf internationaler Ebene: Gewisse Länder machen sich Sorgen um ihre
Dollarreserven, andere um die Konkurrenzfähigkeit ihrer
Exportwirtschaften.
Zum Glück sind die offiziellen Kreise, insbesondere die
amerikanischen, davon überzeugt, dass der Markt selbst den Wert der
Devisen festlegen muss.
Dies bestätigt uns in unserer Prognose der Dollar-Baisse. Falls es
zu einer einfachen Anpassung kommt, wird der EUR/USD auf rund 1,3000
ansteigen und der USD/CHF gegen 1,2000 sinken.
Diese Niveaus werden bei den europäischen Offiziellen unweigerlich
unzufriedene Kommentare - und entsprechende Reaktionen - hervorrufen.
Dann wird der Markt die Entschlossenheit der Zentralbanken testen.
Aus diesem Grund sind Niveaus von 1,3500 beim EUR/USD und 1,1500 beim
USD/CHF nicht ausgeschlossen, bevor sie sich Ende Jahr bei rund
EUR/USD 1,30 stabilisieren werden.
Der USD/JPY seinerseits wird bis zum Herbst mit Sicherheit auf
100.000 zurückgehen, dann wird ihn der starke Konjunkturaufschwung
der japanischen Wirtschaft bis Ende Jahr auf 92.000 verbessern.
Die Rohstoffe - insbesondere Gold, Erdöl, Kupfer und Getreide - werden stark bleiben und diesen Sommer neue Höchstwerte erreichen.
Quelle: Pressemitteilung Synthesis Bank