DGB-Chef relativiert sinkende Zahl an Gewerkschaftsmitgliedern
Archivmeldung vom 02.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hat die sinkende Zahl an Gewerkschaftsmitgliedern relativiert. "Wir gewinnen jeden Tag bis zu 850 neue Mitglieder", sagte er im ARD-"Bericht aus Berlin". "Ich kenne keine gesellschaftliche Großorganisation in diesem Land, die täglich so viel Zuspruch erfährt." Vor gut 25 Jahren hatten die DGB-Gewerkschaften noch fast zwölf Millionen Mitglieder. Inzwischen sind es gut sechs Millionen: "Vor dem Hintergrund der Demografie verlieren wir auch Mitglieder", so Hoffmann.
Den von Bundesarbeitsministerin Nahles angekündigten "Pakt für anständige Löhne" verteidigte der DGB-Chef. "Frau Nahles beabsichtigt nicht, in die Tarifautonomie der Gewerkschaften einzugreifen. Aber wir haben es doch hier in den Bereichen, die Frau Nahles anspricht im Dienstleistungsbereich, im Pflegebereich, in den sozialen Dienstleistungen mit Branchen zu tun, die alle nicht tarifgebunden sind oder nur zu einem geringen Maße tarifgebunden sind."
Eine Wahlempfehlung wollte der DGB-Vorsitzende nicht abgeben. Der DGB sei parteipolitisch unabhängig. Der Gewerkschaftsbund sei Gesprächspartner für alle politischen Parteien jeder Couleur. Auf die SPD angesprochen konkretisierte Hoffmann: "Das Verhältnis zwischen SPD und Gewerkschaften hat sich in den letzten Jahren durchaus wieder stabilisiert. Es gab eine schwierige Phase zu Zeiten von Agenda 2010."
Quelle: dts Nachrichtenagentur