Einzelhandelsumsatz im August 2024 real um 1,6 % höher als im Vormonat
Archivmeldung vom 10.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithDie Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im August 2024 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt sowohl real (preisbereinigt) als auch nominal (nicht preisbereinigt) 1,6 % mehr umgesetzt als im Juli 2024. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2023 verzeichnete der Einzelhandel ein Umsatzplus von real 2,1 % und nominal 3,1 %.
Zuvor waren die Einzelhandelsumsätze im Mai und Juni 2024 rückläufig gegenüber dem jeweiligen Vormonat (Mai 2024: real: -1,4 %, nominal: -1,1 %; Juni 2024: real: -1,1 %, nominal: -0,8 %). Anschließend stieg der Umsatz im Juli 2024 gegenüber dem Vormonat real um 1,5 % und nominal um 1,7 %.
Der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln stieg im August 2024 kalender- und saisonbereinigt real um 1,9 % und nominal um 2,2 % gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2023 verzeichnete der Umsatz einen Anstieg von real 2,4 % und nominal 4,4 %.
Der reale kalender- und saisonbereinigte Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stieg im August 2024 um 1,1 % gegenüber dem Vormonat und um 1,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat August 2023. Im Internet- und Versandhandel verzeichnete der reale Umsatz im August 2024 einen Anstieg von 8,9 % zum Vormonat und lag damit 10,8 % über dem Umsatz des Vorjahresmonats August 2023.
Ab sofort wieder reguläre Berichterstattung im Einzelhandel zu gewohnten Terminen
Mit der Veröffentlichung der kalender- und saisonbereinigten Ergebnisse für den Einzelhandelsumsatz im August 2024 nimmt das Statistische Bundesamt wieder seine reguläre Konjunkturberichterstattung im Handel und Dienstleistungsbereich auf. Die monatliche Berichterstattung musste im Juni 2024 aufgrund von IT-Problemen bei einer umfangreichen Umstellung der Statistiken zur Erfüllung neuer Datenanforderungen der Europäischen Union ausgesetzt werden. Ab Ende August 2024 wurden zunächst die unbereinigten Zeitreihen wieder in der Datenbank GENESIS-Online aktualisiert. Mit der aktuellen Pressemitteilung wird nun die Berichterstattung im Einzelhandel wieder zu den gewohnten Terminen und in vollem Umfang einschließlich kalender- und saisonbereinigter Ergebnisse aufgenommen.
Methodische Hinweise:
Die in den vergangenen Monaten erfolgte Umstellung der Datengewinnung bringt weitreichende methodische Verbesserungen in den Konjunkturstatistiken im Handel und Dienstleistungsbereich mit sich, die mit der bis Ende 2024 geplanten Umbasierung der Statistiken auf das neue Basisjahr 2021 wirksam werden. So wurden bislang die Erhebungsmerkmale "Umsatz" und "tätige Personen" nach der Darstellungseinheit "rechtliche Einheit" erfasst. Das bedeutet, dass eine rechtliche Einheit (Unternehmen) vollständig dem Wirtschaftszweig zugeordnet wurde, in dem sie den größten Teil ihres Umsatzes generierte. Wenn die rechtliche Einheit gleichzeitig in einem oder mehreren anderen Wirtschaftszweigen tätig war und dort den verbleibenden Teil ihres Umsatzes erwirtschaftete, wurde dieser Anteil ebenfalls dem Hauptwirtschaftszweig zugeordnet. Ein Beispiel: Erzielte ein Unternehmen mit wirtschaftlichem Schwerpunkt im Lebensmitteleinzelhandel zusätzlich Umsätze im Produzierenden Gewerbe (z. B. durch die Produktion von Lebensmitteln zum Verkauf in eigenen Supermärkten), so wurden diese Umsätze dennoch dem Hauptwirtschaftszweig Lebensmitteleinzelhandel - und nicht dem Produzierenden Gewerbe - zugeordnet.
Die Umstellung der Datenerhebung auf die neue Darstellungseinheit "Geschäftsfeld" ermöglicht künftig eine differenziertere Abbildung der wirtschaftlichen Aktivitäten der rechtlichen Einheiten in einzelnen Wirtschaftszweigen. So werden ausschließlich Umsätze im Handel und Dienstleistungsbereich in die Ergebnisse eingehen, die Umsätze in anderen Wirtschaftszweigen bleiben außen vor. Zudem können innerhalb des Handels und Dienstleistungsbereichs die Umsätze und tätigen Personen einer rechtlichen Einheit, die in mehreren Geschäftsfeldern tätig ist, diesen Geschäftsfeldern (Wirtschaftszweigen) präzise zugeordnet werden. Beispielweise werden bei großen Bekleidungsunternehmen, die sowohl Umsätze in Verkaufsräumen (stationärer Einzelhandel) als auch im Internet- und Versandhandel erzielen, zukünftig trennscharf den beiden Geschäftsfeldern beziehungsweise Wirtschaftszweigen zugeordnet. Dadurch wird die konjunkturelle Entwicklung im Handel und Dienstleistungsbereich in Deutschland präziser als bisher abgebildet.
Bis zur Umbasierung auf das neue Basisjahr werden die Ergebnisse weiterhin nach der bisherigen Darstellungseinheit "rechtliche Einheit" veröffentlicht. Ab dem Zeitpunkt der Umbasierung werden die Ergebnisse dann nach "Geschäftsfeldern" ausgewiesen.
Mit der Umstellung der Datengewinnung wurde zur Reduktion des Meldeaufwands und damit zur Entlastung der Unternehmen die bisher tiefste Wirtschaftszweigebene (Fünfsteller) auf die nächst höhere Wirtschaftszweigebene (Viersteller) hochgestuft. Dies hat zur Folge, dass im Einzelhandel ab sofort keine Fünfsteller mehr in GENESIS-Online veröffentlicht und die entsprechenden Zeitreihen nicht mehr aktualisiert werden können. Weiterhin können aufgrund der Umstellung keine Sondersummen mehr veröffentlicht werden, die Ergebnisse auf Fünfsteller-Ebene enthielten. Eine Neukonzipierung der entsprechenden Sondersummen erfolgt zeitgleich mit Umbasierung der Konjunkturstatistiken im Handel und Dienstleistungsbereich auf das neue Basisjahr 2021. Damit einhergend werden die aktuell noch veröffentlichen Messzahlen im Handel und Gastgewerbe auf Indizes umgestellt.
Aufgrund der Umstrukturierung eines größeren Unternehmens im Internet- und Versandhandel weisen die betroffenen Zeitreihen ab Monat August 2024 einen (strukturellen) Zuwachs auf.
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Aufgrund der Methodik bei der Kalender- und Saisonbereinigung werden aktuell alle Zeitreihen separat bereinigt. Daher können die Veränderungsraten der Aggregate von denen der Unterpositionen abweichen.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)