Untersuchung der 50 größten Industrieunternehmen in Baden-Württemberg: Jeder zweite Konzern baut Arbeitsplätze ab
Archivmeldung vom 07.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie großen Industrieunternehmen in Baden-Württemberg haben ihre Umsätze 2005 gegenüber dem Vorjahr mit weniger Beschäftigten deutlich ausgeweitet, wie die Stuttgarter Zeitung (Montagsausgabe) berichtet. Jeder zweite Konzern im Land hat Stellen gestrichen. Diese Entwicklung hat sich auch im ersten Halbjahr 2006 fortgesetzt.
Wenn deutlich Personal aufgestockt wurde,
steckt oft eine Übernahme dahinter. Das geht aus der jährlichen
Untersuchung der Stuttgarter Zeitung zu den 50 größten
Industriekonzernen in Baden-Württemberg hervor.
Zukäufe sind nicht der einzige Grund, warum viele Unternehmen
kräftige Umsatzsteigerungen verzeichnen. Die hohe Nachfrage, vor
allem aus dem Ausland, spielt eine wesentliche Rolle. Vor allem die
Maschinenbauer profitieren von der besseren Konjunktur, aber auch
Pharmakonzerne sowie Softwarespezialisten wie SAP und Bechtle legten
kräftig zu. Geringer sind im Vergleich dazu die Zuwächse bei der
Autoindustrie ausgefallen. Die wichtigste Branche im Land spürt die
nachlassende Nachfrage aus den USA. Wieder unter den 50 Größten ist
der Stuttgarter Prüfkonzern Dekra, der vor allem durch die Übernahme
eines französischen Konkurrenten im Umsatz deutlich zulegen konnte.
Bei den 20 größten Handelsfirmen im Land ist die Rangfolge
unverändert: Die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) führt die Liste vor
den Pharmahändlern Celesio und Phoenix an. Insgesamt haben die
Handelsriesen zum Teil kräftig zugelegt. Doch wenn man die
Geschäftszahlen vergleicht, sind nach Recherchen der Stuttgarter
Zeitung vor allem im Einzelhandel unterschiedliche Entwicklungen zu
beobachten. Während bei den Drogerieketten die dm-Märkte deutlich
zulegen konnten, treten Schlecker und Müller eher auf der Stelle.
Weiter unter Druck sind die Versandhändler im Land, auch die
Fachhändler haben die Zurückhaltung der Konsumenten zu spüren
bekommen. In diesem Jahr sorgt aber die von 1. Januar 2007 geltende
Mehrwertsteuererhöhung für mehr Nachfrage.
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung