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Siemens weiter offen für Verhandlungen mit Alstom

Archivmeldung vom 23.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. Bild: Siemens AG
Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. Bild: Siemens AG

Nach der Niederlage im Poker um die französische Alstom ist Siemens-Chef Joe Kaeser weiter zu Verhandlungen bereit. "Wir sind weiter gesprächsbereit", sagte Kaeser in einem Interview mit der "Bild-Zeitung". "Die Türen stehen Alstom und der französischen Regierung offen." Wer das bessere Ergebnis wolle, wisse, wo er hingehen müsse.

Kaeser betonte, der GE-Einstieg bei Alstom sei noch nicht in trockenen Tüchern. "Es ist noch nicht vorbei!", erklärte der Siemens-Chef. "Die Arbeit für GE, Alstom und die französische Regierung geht jetzt erst richtig los. Die komplizierten Verträge werden Monate beanspruchen. Danach müssen die Kartellämter prüfen." Auch das werde seine Zeit dauern.

Der Manager erklärte, er sei "unglaublich stolz auf Siemens und auf das gesamte Team". "Wir haben gezeigt, dass wir innerhalb kürzester Zeit Mammutaufgaben stemmen können. Siemens ist jederzeit schlagkräftig und handlungsfähig. Wir haben das Meiste von dem erreicht, was wir wollten, und dabei viel Kraft und Selbstbewusstsein gewonnen. Jetzt blicken wir nach vorne", sagte Kaeser in dem "Bild"-Interview.

Kaeser macht Alstom-Chef für Scheitern verantwortlich

Die Siemens-Führung macht Alstom-Chef Patrick Kron dafür verantwortlich, dass der deutsche Konzern im Übernahmepoker mit GE das Nachsehen hatte: "Wir hatten das eindeutig bessere Angebot in puncto Jobs, Preis und Zukunftsperspektive für die französische und die europäische Industrie. Ausschlaggebend war am Ende, dass der Alstom-Chef Deutschland und Siemens entschieden bekämpft hat", sagte Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser der "Bild". "Dagegen konnten und wollten wir nichts machen." Der Siemens-Chef erklärte, er habe bereits in den Tagen vor der Entscheidung Signale empfangen, dass die französische Regierung selbst bei Alstom einsteigen wolle. Ausdrücklich lobte Kaeser die Bemühungen der Bundesregierung. "Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel haben uns hervorragend unterstützt und die Entwicklung sehr aufmerksam begleitet, ohne sich gleichzeitig zu sehr einzumischen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar", sagte Kaeser der Zeitung.

Siemens-Chef hält an Plänen für Ausbau des Bahngeschäfts fest

Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser hält an seinen Plänen, das Bahngeschäft auszubauen, fest. "Wir wollten nie unser Bahngeschäft verkaufen, sondern zusammen mit Alstom einen europäischen Champion mit globaler Durchsetzungskraft bauen. Das Ziel bleibt, der Weg dahin wird jetzt ein anderer", sagte Kaeser im Gespräch mit der "Bild". Der Siemens-Chef betonte, er werde weiter nach Übernahmezielen Ausschau halten: "Natürlich halten wir die Augen weiter offen. Besonders interessant ist und bleibt für uns der amerikanische Markt." Kaeser erklärte, er sei "sicher", dass der Siemens-Aufsichtsrat die geplatzte Alstom-Übernahme "nicht als Niederlage sieht". Ein "wichtiges Mitglied" des Aufsichtsgremiums habe zu Kaeser am Samstagabend gesagt: "Das haben Sie genial gemacht", so der Siemens-Chef gegenüber der Zeitung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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