IG-BCE-Chef fordert gezielte Hilfen für Autozulieferer
Archivmeldung vom 04.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorsitzende der IG Bergbau Chemie Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, hat in der Coronakrise gezielte Hilfen für die deutschen Automobilzulieferer gefordert. "Staat und Autobauer müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen und die Unternehmen im Zulieferbereich in der Krise unterstützen, indem sie deren Transformation fördern", sagte Vassiliadis der "Welt".
Sonst drohten Insolvenzen und Kündigungen. Die Förderung ließe sich kombinieren mit Zielvorgaben, bestimmte Klimagrenzwerte zu erreichen. "Dabei gibt es übrigens keinen Grund, moderne Verbrenner mit niedrigem CO2-Ausstoß auszuschließen", so Vassiliadis. "Ich halte die Ideologisierung des Themas für falsch."
Im Zusammenhang mit der Krisenarbeit der großen Koalition sprach der IG-BCE-Chef vom "ungelösten Autothema".
Nach eigenen Angaben war er "extrem überrascht" von der Vehemenz, mit der sich die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans vor den Verhandlungen des Konjunkturpakets gegen eine Kaufprämie für Pkw mit Verbrennungsmotor aussprachen. "Sie klangen dabei fast wie Gerhard Schröder, als er die Beteiligung am Irakkrieg abgelehnt hat." Am Ende gehe es aber nicht um moralische Fragen, sondern um konkrete Lösungen für die Beschäftigten in einer der wichtigsten industriellen Wertschöpfungsketten. "Es droht ein massiver Stellenabbau in der Auto- und Autozulieferindustrie und das kann niemand wollen." Die Kapazitäten der Elektroauto-Produktion reichten längst nicht aus, um die Beschäftigungsprobleme zu lösen. "Deshalb brauchen wir eine direkte Unterstützung und zwar auch eigens für die Zulieferer, die sonst auch noch unter dem Druck der Hersteller leiden", sagte Vassiliadis.
Quelle: dts Nachrichtenagentur