Ifo: Einkommen von Frauen sinken nach Heirat um 20 Prozent
Mit der Heirat verringern Frauen ihr Arbeitseinkommen im Schnitt um 20 Prozent. Grund dafür ist, dass sie weniger arbeiten oder ganz aufhören zu arbeiten. Bei Männern ist hingegen keine Einkommensverringerung nach der Eheschließung zu beobachten.
Das zeigt eine am Freitag veröffentlichte Studie des Ifo-Instituts und
der Universität Oslo anhand von Rentenversicherungsdaten. "Unsere
Untersuchungen zeigen, dass sich in einer Ehe die Einkommensunterschiede
zwischen Mann und Frau vergrößern, und das unabhängig von der Geburt
von Kindern", sagte Ifo-Forscherin Elena Herold.
Ein Grund für
die Verringerung der Arbeitszeit seien laut der Studie Fehlanreize im
Steuersystem. "Ein Viertel der Einkommensverringerung bei Ehefrauen ist
auf das Ehegattensplitting zurückzuführen", sagte Herold. Zudem seien
Geschlechterrollen ein wichtiger Grund für den Einkommensrückgang. So
hätten beispielsweise Frauen, die in Ostdeutschland mit moderneren
Rollenbildern aufgewachsen sind, einen geringeren Einkommensrückgang in
der Ehe als Frauen mit traditionellen Geschlechterrollen in
Westdeutschland.
Die Studie zeigt außerdem, dass die Reform des
Scheidungsrechts von 2008 keinen Einfluss auf das Einkommen hat. So
blieb ein geringerer Unterhaltsanspruch, der für mehr Arbeitsanreize
sorgen sollte, ohne messbaren Effekt auf das Einkommen von verheirateten
Frauen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur