Mitteldeutsche Flughäfen mit fast 100 Millionen Euro Defizit durch Corona
Archivmeldung vom 01.03.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićHalle - Die mehrheitlich Sachsen und Sachsen-Anhalt gehörenden Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden geraten durch die Corona-Pandemie wirtschaftlich ins Trudeln. Nach einem Bericht der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung verzeichnete die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG), die beide Standorte betreibt, 2020 ein Defizit von 47 Millionen Euro.
Darüber will Sachsen-Anhalts Finanzminister Michael Richter (CDU) das Kabinett an diesem Dienstag informieren. Richter geht zudem davon aus, dass das Konzernergebnis für 2021 "nur leicht besser" sein wird. Demnach summiert sich das Defizit in nur zwei Jahren auf annähernd 100 Millionen Euro. Auch der Blick in die Zukunft fällt düster aus: "Die Konzernleitung der MFAG geht davon aus, dass das Vorkrisenniveau im Flugverkehr im Bereich der Passagiere nicht vor dem Jahr 2025 erreicht werden wird", heißt es in einem für die Kabinettssitzung bestimmten Papier. Verfasst wurde es vor dem Beginn der russischen Invasion. Diese führt zu neuen Unsicherheiten im Tourismusgeschäft, das für Leipzig/Halle besonders wichtig ist.
Die Zahl der Passagiere brach dort 2020 um 80 Prozent ein und lag auch im vergangenen Jahr noch 74 Prozent unter den Zahlen von 2019. Zwar verzeichnet das Frachtgeschäft weiter ein deutliches Wachstum. Das kann die finanziellen Verluste allerdings nicht ausgleichen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)