Faule US-Kreditgeschäfte könnten deutsche Bankenwelt mit über 75 Milliarden Euro belasten
Archivmeldung vom 28.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutsche Top-Manager aus der Bankenwelt und der Politik, die sich teilweise auf den national mächtigsten Finanzmanager, Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann, stützen, befürchten für Deutschland im Zuge der US-Bankenkrise eine dramatische Zuspitzung der Situation.
Nach inoffiziellen Schätzungen, die nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) auch der Bundesregierung bekannt sind, ist nicht auszuschließen, dass in Deutschland insgesamt 75 bis 90 Milliarden Euro an faulen Kreditwerten abzuschreiben sein könnten. Auf gut 180 Milliarden Euro wird das auf Deutschland entfallende Banken-Depot mit US-Bezug veranschlagt - das entspricht rund einem Fünftel der in den USA aufgelaufenen faulen Immobilien-Kreditgeschäfte. Nur höchstens die Hälfte davon sei derzeit noch "werthaltig", warnen hochrangige Bankexperten. Die auf bis zu 90 Milliarden Euro veranschlagte Risikosumme entfällt zum größten Teil auf Risikogeschäfte unter der Verantwortung der Landesbanken. Damit geraten die öffentlichen Haushalte in unmittelbare Risiko-Verantwortung. Nach bisher inoffiziellen Auflistungen, die in diesen Tagen abgeschlossen werden, gelten beispielsweise allein bei der Westdeutschen Landesbank noch Kreditverpflichtungen von rund 30 Milliarden Euro als problembehaftet. Auf rund 20 Milliarden Euro ist das bereits von der Landesbank Baden-Württemberg einverleibte riskante Kreditgeschäft der ehemaligen Sachsen-LB veranschlagt. In gleicher Höhe gilt auch die Bayerische Landesbank als "belastet". Offiziell hat die Bayerische Landesbank aber erst knapp 2,9 Milliarden Euro an Nachfinanzierungsbedarf errechnet. In Kreisen der Bundesregierung wird, dem Bericht zufolge, schon vor allgemein drohender Panik und Hysterie gewarnt.
Quelle: Leipziger Volkszeitung