Bundesbank hält "große Welle der Inflation" für überstanden
Archivmeldung vom 04.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesbankpräsident Joachim Nagel ist mit Blick auf die weitere Entwicklung der Inflation im Euroraum zuversichtlich. "Die große Welle der Inflation ist überstanden", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Der Bundesbankpräsident wollte sich gleichwohl noch nicht festlegen, ob
er auf der nächsten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am
12. September für eine Zinssenkung stimmt. "Im EZB-Rat haben wir betont,
dass wir uns nicht vorab festlegen und abhängig von den Daten
entscheiden."
Es sei klug gewesen, nach der Zinssenkung im Juni
dann im Juli erstmal abzuwarten und die Zinsen nicht weiter zu senken,
sagte Nagel der FAZ. Deshalb werde er sich wirklich erst in der
EZB-Ratssitzung nächste Woche entscheiden, dann habe er den kompletten
Überblick über alle Daten. "Wir sind auch weiterhin nicht mit dem
Autopiloten unterwegs", hob der Bundesbankpräsident hervor: "Aber ich
sage mal: Ich sehe die Inflation auf gutem Wege."
Nagel deutete
darüber hinaus an, er befürchte auch für das laufende Jahr operative
Verluste für die Bundesbank. "Wir werden möglicherweise im laufenden
Jahr auf einer ähnlichen Größenordnung wie 2023 liegen", sagte er. "Weil
wir unsere Risikovorsorge weitestgehend verbraucht haben, werden wir
mit Verlustvorträgen für die kommenden Jahre arbeiten müssen." Ihm sei
aber wichtig: "Die Gewinne der Bundesbank werden in der Zukunft wieder
zurückkommen." Die Bilanz der Bundesbank sei "solide", man habe "große
Bewertungsreserven". Die Bundesbank benötige kein zusätzliches Kapital.
Quelle: dts Nachrichtenagentur