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Bundesagentur toleriert Missbrauch bei Kurzarbeit

Archivmeldung vom 09.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet mit Missbrauchsfällen beim Kurzarbeitergeld, geht aber nicht dagegen vor.

"Bei so einer großen Zahl von Anträgen kann man einen Missbrauch nicht vollkommen ausschließen", sagte Joachim Möller, Leiter des zur BA gehörenden Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), dem Tagesspiegel. "Arbeitslosigkeit zu finanzieren wäre noch sehr viel teurer", sagte er.

Das IAB geht davon aus, dass die Zahl der Anträge für Kurzarbeit im Laufe des Jahres stark zunehmen wird. "Der richtige Boom der Kurzarbeit wird wohl erst noch kommen." Je bekannter das Instrument werde, desto mehr Unternehmen nähmen es in Anspruch. Der Arbeitsmarktexperte warnte aber davor, Kurzarbeit für ein Wundermittel gegen eine steigende Zahl von Arbeitslosen zu halten.   Sollte die Rezession bis ins nächste Jahr andauern, "ist das Instrument der Kurzarbeit ein stumpfes Schwert", erklärte er. Bereits in diesem Jahr könne die Erwerbslosigkeit stark zunehmen. "Dass wir bei einer ungünstigen Entwicklung gegen Ende des Jahres die Vier-Millionen-Marke erreichen ist nicht auszuschließen", sagte Möller dem Tagesspiegel.

Quelle: Der Tagesspiegel

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