Windkraft: Siemens Gamesa streicht 600 Jobs
Archivmeldung vom 06.11.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie spanische Windkraft-Tochter von Siemens, Gamesa, wird in den kommenden zwei Jahren weltweit 600 Stellen in der Verwaltung streichen. Trotz eines erfolgreichen Geschäftsjahres muss das Unternehmen aufgrund des wachsenden Preisdrucks wettbewerbsfähiger werden.
Europa "stagniert" bei Windkraft
"Der Preisdruck ist in ganz Europa stark spürbar. Der Ausbau der Windkraft stagniert momentan, es werden weniger Anlagen gebaut und die Konkurrenz zwischen den Anbietern wird stärker. Hersteller expandieren in die USA, nach Südamerika oder nach China, anstatt auf Europa zu setzen. Dadurch gehen im Bereich der Erneuerbaren Energien viele Jobs verloren", erklärt Bernhard Fürnsinn vom Fachbereich Energiewirtschaft und Technik bei der IG Windkraft im Gespräch mit pressetext.
Laut dem Jahresbericht von Siemens Gamesa hat das Unternehmen zwischen Oktober 2018 und September 2019 seinen Umsatz um zwölf Prozent auf 10,2 Mrd. Euro erhöht. Der Nettogewinn konnte auf 140 Mio. Euro verdoppelt werden. Trotz dieser Erfolge wirken sich der Preisdruck, höhere Kosten und Unsicherheit bei Regulierungen negativ auf die Branche aus.
Herausforderung für Erneuerbare
"Der Wechsel zu leistbaren, verlässlichen und nachhaltigen Energiesystemen hat nicht nur zu einer höheren Nachfrage nach Anlagen mit Erneuerbarer Energie geführt, sondern auch zu einer höheren Anforderung an Konkurrenzfähigkeit. Es braucht produktivere Windturbinen zu besseren Preisen", sagt eine Siemens-Gamesa-Sprecherin gegenüber pressetext.
Für die Zukunft gibt sich das Unternehmen zurückhaltend. Zwar werde die Windkraft immer stärker als führende Erneuerbare Energie und als wichtige Strategie im Kampf gegen den Klimawandel anerkannt, jedoch seien für die beiden kommenden Jahre immer noch finanzielle Herausforderungen möglich. "Die Windkraft ist gereift und kann heute besser mit anderen Energiequellen konkurrieren. Jedoch müssen wir unser Geschäft anpassen und uns auf kommende Herausforderungen vorbereiten", verdeutlicht die Sprecherin abschließend.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas