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Traditionsreedereien wollen mit Investmentgesellschaft von Schifffahrtskrise profitieren

Archivmeldung vom 13.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Marlies Schwarzin / pixelio.de
Bild: Marlies Schwarzin / pixelio.de

Die traditionsreichen Hamburger Reedereigruppen E.R. Capital Group und Schulte Group gründen eine gemeinsame Investmentgesellschaft. Das Joint Venture Quayside Maritime Partners soll den Preisverfall auf den Weltmeeren nutzen und gebrauchte Schiffe aufkaufen –- um sie später mit Gewinn wieder zu veräußern.

Von den geplanten Investments der neuen Gesellschaft profitierten "sowohl die finanzierenden Banken, deren Kredite stabilisiert werden, als auch der Markt insgesamt", sagte Ian Beveridge, Chef der Schulte Group, dem "Handelsblatt". "Denn durch die Stabilisierung der angekauften Schiffe bleibt deren Wert erhalten, und die Abwärtsspirale wird nicht weiter angetrieben."

E.R. Capital und Schulte statten ihr Joint Venture zum Start mit einem zweistelligen Millionenbetrag aus, zusätzliche Geldgeber sind willkommen. "Die Struktur ist so angelegt, dass sich weitere schifffahrtsaffine Investoren beteiligen können. Dies ist der zweite Schritt dieses Joint Ventures und ausdrücklich gewünscht", sagte Nicholas Teller, Chef der E.R. Capital Holding dem "Handelsblatt". Gedacht ist dabei an Finanzinvestoren.

Seit dem Sommer 2008, als die meisten Schifffahrtsmärkte eine starke Boomphase verzeichneten, seien die Schiffswerte "drastisch verfallen", sagte Branchenkenner Burkhard Lemper, Professor am Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) dem "Handelsblatt". Je nach Schiffstyp und Alter liegen die Preise auf dem Gebrauchtmarkt zwischen 45 und 85 Prozent unter dem Spitzenwert von 2008.

Der Wertverfall hat eine Reihe von Schiffsfinanzierern in ernsthafte Schwierigkeiten gestürzt, darunter die Commerzbank und die HSH Nordbank. Die Hamburger managen über ihre Töchter Bernhard Schulte Shipmanagement und E.R. Schiffahrt zusammengerechnet eine Flotte von rund 800 Schiffen und beschäftigen mehr als 20.000 Seeleute.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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