Luftfrachtkartell: SAS vergleicht sich mit Deutscher Bahn
Archivmeldung vom 17.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Fluggesellschaft Scandinavian Airlines (SAS) hat sich im Schadenersatzprozess wegen des Luftfrachtkartells vor dem Kölner Landgericht mit der Deutschen Bahn und weiteren Unternehmen außergerichtlich geeinigt. Der für das Thema Recht zuständige Bahn-Vorstand Ulrich Weber sagte der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post": "Das ist ein Vergleich mit Signalwirkung. Die erste Fluggesellschaft in Deutschland erkennt, dass der lange Gang vor Gericht nicht von Vorteil ist." Auch mit anderen Kartellanten sei die Bahn in intensiven Gesprächen. "Ich hoffe hier kurzfristig auf gute Ergebnisse", so Weber. SAS selbst wollte sich zu dem Deal auf Anfrage nicht äußern.
Beim Luftfrachtkartell hatten 33 Fluglinien in den Jahren 1999 bis 2006 Absprachen über Zuschläge für Treibstoff- und Sicherheitsgebühren getroffen. Das Ganze flog auf, als die Lufthansa als Kronzeugin das Kartell platzen ließ. Die Schadenersatzklage der Bahn vor dem Landgericht Köln richtet sich unter anderem gegen die Lufthansa, British Airways, Japan Airlines, Qantas und Singapore Airlines. Der Bahn-Klage haben sich inzwischen namhafte Firmen wie Bosch, BMW, Continental, Kühne + Nagel und Panalpina angeschlossen.
Quelle: Rheinische Post (ots)