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Deutscher Rohöl-Import 2018 auf Tiefstand seit 1992 - Russland Hauptlieferant

Archivmeldung vom 20.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Foto: Martin Kraft / Eigenes Werk
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Importmenge von Rohöl nach Deutschland war im Jahr 2018 niedriger als in allen vorherigen Jahren seit 1992. Sie betrug noch 84,8 Millionen Tonnen. 1992 waren es 97,3 Millionen Tonnen gewesen, im Spitzenjahr dieses Zeitraumes 2005 sogar 114,5 Millionen Tonnen.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat Saudi-Arabien als Lieferant von Rohöl nach Deutschland stark an Bedeutung verloren. Die aus Saudi-Arabien importierte Menge an Rohöl lag 2018 bei 1,4 Millionen Tonnen. Das waren 1,7 % der gesamten Rohöl-Einfuhr.

Die meisten Rohöl-Importe kommen aus Russland

Saudi-Arabien trägt der Einfuhrstatistik zufolge einen immer geringeren Anteil zu den deutschen Importen bei. 2018 lag es in der Rangliste der mengenmäßig wichtigsten Lieferländer nur noch auf Platz 10. Auf den ersten Rängen lagen Russland, Norwegen, Libyen, Kasachstan, Nigeria und Großbritannien. Auch ein Vergleich mit der Liste der wichtigsten Rohöl-Handelspartner des Jahres 2006 zeigt die schwindende Bedeutung Saudi-Arabiens. Damals lag es noch auf Platz 7 der Rangliste. Saudi-Arabien ist dessen ungeachtet auch 2019 nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) der weltweit größte Erdöl-Exporteur vor Russland und den Vereinigten Staaten.

Die Rangfolgen ergeben sich, wenn man die Niederlande nicht berücksichtigt. Von dort kamen 2018 zum Beispiel 11,8 % der deutschen Rohöl-Einfuhren. Die Niederlande sind mit ihren Nordseehäfen aber in den meisten Fällen Zwischenhändler des Rohstoffs.

Die deutsche Nachfrage nach Öl sinkt

Die Bedeutung des Erdöls als Energieträger nimmt für Inländer seit Jahren ab. Erdöl ist unter anderem Rohstoff für die Produktion von Heizöl. Im Jahr 2016 wurden den letzten verfügbaren Daten zufolge beispielsweise 1 279 Petajoule Heizöl verwendet, 2005 waren es noch 1 778 Petajoule. Auch die Verwendung von Ottokraftstoffen ging zurück, diejenige von Diesel hingegen stieg.

Der Endenergieverbrauch insgesamt ging laut den Wissenschaftlichen Diensten des Deutschen Bundestags seit 1990 vor allem im Industriesektor zurück. Diese Kennziffer umfasst sämtliche Energieträger, also auch erneuerbare. Die privaten Haushalte benötigen erdölbasierte Energieträger überwiegend zum Heizen und Autofahren. Der Heizöl-Verbrauch privater Haushalte für Wohnen betrug 2016 insgesamt 455 Petajoule. Der Verbrauch privater Haushalte von Diesel und Benzin im Straßenverkehr betrug 1315 Petajoule.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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