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"Im Unternehmen wurdest du behandelt, als wären Teile deines geistigen Denkvermögens abgeschaltet"- sagt Deutsche-Bahn-Vorstand Sigrid Nikutta über ihre Schwangerschaften

Archivmeldung vom 01.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sigrid Nikutta (2019)
Sigrid Nikutta (2019)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ungewöhnlich offen für eine Top-Managerin spricht Sigrid Nikutta im neuen stern-Podcast "Die Boss" darüber, wie es ihr während ihrer Schwangerschaften im Job ergangen ist. "Im Unternehmen wurdest du ab dem Zeitpunkt behandelt, als wären Teile deines geistigen Denkvermögens abgeschaltet", sagt Nikutta.

Nach neun Jahren als Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe leitet sie nun seit sechs Monaten das Vorstandsressort Güterverkehr der Deutschen Bahn. Sie ist damit eine der wenigen Frauen in einer Spitzenposition der deutschen Wirtschaft. Außerdem ist sie fünffache Mutter.

"Es gab Situationen, in denen ich während einer Schwangerschaft schon mal prophylaktisch aus dem Organigramm genommen wurde", sagt Nikutta im Podcast-Gespräch mit Simone Menne. Die Multi-Aufsichtsrätin war einst Lufthansa-Finanzvorstand und ist Gastgeberin von "Die Boss". Ihr erzählt Nikutta: "Es gab bei meinen letzten Schwangerschaften in Berlin eine öffentliche Diskussion, wie ich es verantworten könnte, einfach weiterzuarbeiten. Man wollte mich nahezu dazu zwingen, doch jetzt endlich ruhiger zu sein und mich zu Hause um die Kinder zu kümmern. Es erinnerte mich manchmal nahezu an das Mittelalter".

In der vergangenen Woche ist die Debatte über Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft neu entbrannt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte auf einer Konferenz gesagt, wenn Unternehmen als Zielgröße für Vorstände "null Prozent" festlegten: "Dann habe ich dafür auch null Verständnis". Bislang gibt es für Vorstände keine verbindliche Frauenquote. Börsennotierte und mitbestimmte Unternehmen müssen sich aber eine Zielgröße geben. In den DAX-Konzernen sind derzeit nur 26 von rund 190 Vorstandsmitgliedern weiblich.

Auf die Frage nach einem konkreten Karrieretipp antwortet Sigrid Nikutta im Podcast: "Ambitionierte Ziele setzen und sie durchziehen. Ich hatte das Ziel, bis zu meinem 40. Lebensjahr Vorstand zu sein". Die beiden Managerinnen führten das Gespräch kurz vor den Corona-Einschränkungen in der Bahn-Zentrale in Berlin.

Im stern-Podcasts "Die Boss - Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (z.B. BMW, Deutsche Post DHL, Henkel) ist selbst eine der einflussreichsten Frauen in der deutschen Wirtschaft. Sie trifft Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf stern.de und dem Youtube-Kanal des stern sowie auf Audio Now und allen gängigen Podcast-Plattformen.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)


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