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Bahn-Gewerkschaft Transnet schließt Streiks nicht aus

Archivmeldung vom 23.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Transnet – Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED)
Transnet – Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED)

Im Regionalverkehr auf der Schiene sind in den kommenden Wochen weiterhin Streiks möglich. Darauf hat der Vorsitzende der Bahn-Gewerkschaft Transnet, Alexander Kirchner, vor der neuen Runde in den Gesprächen über einen Branchentarifvertrag in dieser Woche hingewiesen. "Wenn wir bei den Verhandlungen feststellen sollten, dass wir hingehalten werden, greifen wir auch zum Mittel des flächendeckenden Arbeitskampfes", drohte Kirchner im Gespräch mit dem "Tagesspiegel".

In dieser Woche verhandeln die Organisationen Transnet, GDBA sowie die Lokführergewerkschaft GDL erstmals mit den fünf größten Konkurrenten der Deutschen Bahn - Abellio, Arriva, Keolis, Veolia und Benex. Bislang hatten sich die Privaten geweigert, über einheitliche Löhne zu reden. Kürzlich waren die fünf Firmen aber aus dem Arbeitgeberverband AGVDE ausgeschert und wollen nun in Eigenregie verhandeln - dies war daher als Annäherung gewertet worden. "Das Lohnniveau soll bundesweit gleich sein, ob in Görlitz oder in München", gab Kirchner nun als Ziel für die Verhandlungen vor. Hier seien die Löhne der Deutschen Bahn die Messlatte. Nur über Schichtzulagen oder Weihnachtsgeld sollen die Unternehmen vor Ort entscheiden können. "Ohne einen Branchentarifvertrag wird sich die Lohnschraube im schärferen Wettbewerb immer schneller nach unten drehen. Das ist Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten", mahnte der Vorsitzende. Da die Deutsche Bahn sowie die Gewerkschaften erst über Lohnsteigerungen reden wollen, wenn das Thema Branchentarifvertrag abgehakt ist, fordert Kirchner nun Übergangslösungen. "Wenn die Verhandlungen länger dauern, müssen wir über Abschlagszahlungen reden", findet er. "Einige hundert Euro wären angemessen - vor allem für die Beschäftigten der Privaten, deren Tarifverträge schon vor Monaten ausgelaufen sind."

Quelle: Der Tagesspiegel

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