Entscheidung über US-Werk von VW offenbar gefallen
Archivmeldung vom 06.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Entscheidung über ein VW-Werk in den USA ist intern offenbar bereits gefallen, wie das Fach-Wirtschaftsmagazin AUTOMOBIL-PRODUKTION von einem hochrangigen Manager eines Zulieferers des Konzerns erfuhr. Offen sei nicht mehr das Ob, sondern nur noch das Wo und Wann, hieß es.
Für das Erreichen
des angestrebten US-Absatzziels bis 2015 von einer Million Fahrzeuge
jährlich, darunter 800 000 VW und 200 000 Audi, sei ein weiteres Werk
nötig, bestätigte ein VW-Sprecher auf Anfrage.
Die Kapazität des geplanten Werkes fällt dabei größer aus, als
bislang erwartet. Neben der zunächst angestrebten Auslastung der
existierenden mexikanischen Produktionskapazitäten von rund 500 000
Einheiten plant die Marke VW den Bau von vier Modell-Derivaten auf
Basis der Limousinen Jetta und Passat sowie der SUVs Tiguan und
Touareg mit einem Volumen von jeweils 100 000 bis 120 000 Einheiten,
so der VW-Sprecher weiter.
Ein US-Werk mit einem Tagesausstoß von rund 1 000 Einheiten sei
auch im Rahmen einer 'Good Citizen'-Strategie sinnvoll. Die
Derivate-Entwicklung sei bereits angelaufen. Welche Standorte infrage
kämen, und ob das Werk neben VW- auch Audi-Modelle montieren wird,
darüber werde konzernintern noch diskutiert. Ein Audi-Sprecher
bestätigte unabhängig, dass ein US-Werk von Audi-Seite als
strategische Option gesehen werde, jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch
keine konkreten Modell-Planungen existieren.
Ein US-Werk war auch deshalb seit Jahren konzernintern diskutiert worden, weil die Marke VW in der Region seit Jahren dreistellige Millionenverluste einfährt - vor allem aufgrund des niedrigen Dollar-Kurses. Deutsche Wettbewerber wie BMW oder Mercedes betreiben dort seit Jahren eigene Werke und damit 'Natural Hedging'.
Quelle: Pressemitteilung AUTOMOBIL-PRODUKTION