Studie: Zeitarbeit kein Sprungbrett in reguläre Beschäftigung
Archivmeldung vom 12.04.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZeitarbeit ist kein Sprungbrett in eine reguläre Beschäftigung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Arbeitsagentur Hessen, die der "Frankfurter Rundschau" vorliegt. Das IAB hat für die Untersuchung Berufsbiografien von Menschen verglichen, die sich arbeitslos gemeldet haben und im ersten Jahr nach ihrer Meldung bei einer Zeitarbeitsfirma angefangen haben oder nicht. In der Gruppe jener, die als Leiharbeiter anheuerten, "konnten wir später keine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Aufnahme einer regulären Beschäftigung feststellen", so Alfred Garloff, Mitautor der Studie.
Zeitarbeit sei also weder eine Brücke in reguläre Jobs noch gebe es einen sogenannten Klebeeffekt. Für ihre Studie haben die Forscher Lebensläufe von Personen statistisch verglichen, die sich zwischen 2000 bis 2004 in Hessen arbeitslos gemeldet hatten. Aus rund 11.000 Personen filterten sie rund 500 heraus, die im ersten Jahr der Arbeitslosigkeit bei einem Verleiher angefangen haben. Für die Vergleichsgruppe suchten sie für jede Person "statistische Zwillinge" - nur ohne Job in der Zeitarbeit. Die Forscher konnten dazu auf Daten der Arbeitsagentur und der Sozialversicherung zurückgreifen. Diejenigen Personen, die innerhalb des ersten Jahres nach Eintritt der Arbeitslosigkeit in die Zeitarbeit gegangen sind, hatten in den folgenden fünf Jahren mit höherer Wahrscheinlichkeit immer noch einen Job als die Vergleichsgruppe. "Wer in Leiharbeit eintritt, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, in der Leiharbeit zu bleiben", schlussfolgern die IAB-Forscher.
Quelle: dts Nachrichtenagentur