Congstar geht Mutterkonzern Telekom fremd
Archivmeldung vom 21.08.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakDie Billigmarke der Deutschen Telekom, Congstar, will künftig auch mit Rivalen ihres Mutterkonzerns zusammenarbeiten, wenn diese günstigere Konditionen bieten. Erste Vertragsverhandlungen sollen bereits laufen.
"Wir werden künftig per
Ausschreibung entscheiden, von welchem Anbieter wir das Netz
nutzen", sagte Congstar-Geschäftsführer Alexander Lautz dem
"Handelsblatt". Wenn also Rivalen wie etwa die
Anbieter Arcor oder Telefónica mit ihren Netzen bessere Preise
böten, würde Congstar weniger Leistungen bei der Telekom einkaufen.
Vertragsverhandlungen mit einem Konkurrenten laufen demnach
bereits, noch in diesem Jahr solle die erste Fremdkooperation
starten. Treu bleiben will Congstar allerdings T-Mobile: Die
Handyangebote des Discounters sollen weiter über die
Telekom-Mobilfunk-Tochter laufen.
Congstar, das 2007 gestartet ist, hat diese Freiheiten an sich
bereits seit Anfang an, will sie aber erst jetzt nutzen. Die
Verhandlungen mit Konkurrenten seien aber "kein Kulturumschwung",
sagte ein Telekom-Sprecher. Congstar
müsse als Discounter "bestimmte Preispunkte erreichen" - das sei
nicht immer zu erzielen, wenn die Tochter die Vorleistungen der
Telekom einkaufe. Congstar werde daher auf eine Mischung beim
Einkauf der Netze und Kapazitäten setzen, fügte er hinzu.
Congstar, das Internet-, Telefon- und Mobilfunkanschlüsse
anbietet, ist ein sogenannter Reseller: Die Tochter des ehemaligen
Monopolisten hat keine eigenen Netze, sondern kauft Leistungen in
großen Umfang bei anderen Betreibern ein und bietet diese den
Kunden dann billiger an.
Quelle: tagesspiegel.de