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Immobilienfonds-Desaster trotz guter Performance

Archivmeldung vom 19.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Die Unruhe und Verunsicherung unter den Anlegern offener Immobilienfonds ist nach der aktuellen Schließung der beiden Fonds der KanAm Grund Kapitalanlagegesellschaft "US-Grundinvest" und "Grundinvest" groß.

Finanzexperte Thomas Adolph warnt jedoch von einer Krise der gesamten Immobilienbranche zu sprechen: "Die Schließung des "US-Grundinvest" hat rein
fondsspezifische Ursachen. Trotz einer guten Performance wurden Entscheidungen getroffen und Maßnahmen eingeleitet, die das Risiko erheblich steigerten." Damit spricht Adolph vor allem die geringe Objektdiversifizierung sowie die anscheinend vorgenommene Aufnahme von Darlehen für den Kauf neuer Objekte an. "Der KanAm-Fonds hat gerade mal in sieben Büroimmobilien und zwei Shopping-Malls investiert. Nur eines der Objekte befindet sich außerhalb der USA", erläutert Adolph die Anlagepolitik. Die Schließung des zweiten KanAm-Fonds war notwendig, weil sich innerhalb von 24 Stunden 700 Millionen Euro Rücknahmeverlangen angesammelt haben.

Der Genickbruch für den "US-Grundinvest" war die im Vergleich zu anderen Offenen Immobilienfonds dünne Liquiditätsdecke. "50 Millionen US-Dollar Kapitalabfluss an einem Tag waren bei einem Fondsvermögen von ca. 580 Millionen US-Dollar auf Dauer nicht zu verkraften. Die Schließung war unumgänglich", erklärt Thomas Adolph, der als Geschäftsführer des Fondsportals aktienfonds.com den Markt sehr genau verfolgt. Der in Europa investierte "Grundinvest" war zwar weitaus besser diversifiziert und liquide, jedoch sei die Verunsicherung der Anleger so groß gewesen, dass die Schließung abzusehen gewesen sei.

Größere Kapitalabflüsse aufgrund von herabgestuften Ratings oder Analystenmeinungen seien leider keine Seltenheit. Deshalb empfiehlt Adolph Anlegern, in großvolumige Immobilienfonds mit einer hohen Cash-Quote zu investieren. "Vergleicht man beispielsweise die Liquiditätsstruktur des KanAm-Fonds mit dem CS Euroreal werden die Unterschiede sehr schnell deutlich: Bei einem Volumen von 2,4 Milliarden Euro liquiden Mitteln verursacht ein Kapitalabfluss von 42 Millionen Euro (entsprechen 50 Millionen US-Dollar) keinen Crash", so der Finanzexperte. Zudem sei der CS Euroreal in 101 Objekte in acht
Ländern investiert.

Quelle: Pressemitteilung Aktienfonds.com

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