Mittelstand gegen Verlängerung der Altersteilzeit
Archivmeldung vom 09.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGegen eine Verlängerung der Altersteilzeitregelung über 2009 hinaus hat sich der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, ausgesprochen. "Es passt nicht zusammen, einerseits das gesetzliche Rentenalter schrittweise auf 67 anzuheben und andererseits die Frühverrentung zu fördern. Zudem würde eine Verlängerung insbesondere den Mittelstand mit über sieben Milliarden Euro zusätzlich belasten."
Der Mittelstandspräsident wies darauf hin, dass sich das Modell der Altersteilzeit nicht bewährt habe. Das Ziel, die Beschäftigungschancen von Arbeitslosen und Jugendlichen zu verbessern, sei verfehlt worden. "Vor allem Konzerne haben die Altersteilzeit genutzt, um ältere Arbeitnehmer auf Kosten der Rentenversicherung los zu werden", so Ohoven. Statt Frühverrentung zu subventionieren, sei es Aufgabe der Arbeitsmarktpolitik, die Erwerbstätigenquote bei den über 55-jährigen weiter zu erhöhen. Dass diese in den vergangenen zehn Jahren von 38 auf rund 52 Prozent gestiegen ist, sei vor allem dem Mittelstand zu verdanken.
Zum Hintergrund: Sowohl die geltende Regelung zur Altersteilzeit als auch die Förderung der Bundesagentur für Arbeit (BA) für die Aufstockungsbeiträge laufen Ende 2009 aus. Wurden 1998 rund 8.000 Arbeitnehmer über die Altersteilzeit freigesetzt, so waren es im Vorjahr bereits über 120.000. Die der BA entstandenen Kosten sind im gleichen Zeitraum von rund 50 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro gestiegen. Eine Verlängerung bis 2015 würde Mehrbelastungen von 7,5 Milliarden Euro mit sich bringen.
Quelle: BVMW