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Autoexperte Dudenhöffer legt VW-Chef Winterkorn Rücktritt nahe

Archivmeldung vom 21.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Martin Winterkorn auf einem Elektrorad-Prototyp, 2011
Martin Winterkorn auf einem Elektrorad-Prototyp, 2011

Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Bertel Schmitt
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der Affäre um mutmaßlich manipulierte Abgaswerte bei VW fordert Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer personelle Konsequenzen an der Konzernspitze. Als direkter Verantwortlicher für Forschung und Entwicklung habe der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn entweder von den Manipulationen gewusst oder aber er sei ahnungslos und habe seinen Geschäftsbereich nicht im Griff, sagte Dudenhöffer der "Frankfurter Rundschau": "In beiden Fällen würde ich sagen, dass Winterkorn an der Konzernspitze nicht mehr tragbar ist."

Der Wirtschaftswissenschaftler, der an der Universität Duisburg-Essen lehrt, schloss in der "Frankfurter Rundschau" zudem nicht aus, dass auch hiesige Modelle mit einer Schummel-Software ausgestattet sein könnten. "Wenn ein Weltkonzern auf einem so wichtigen Markt wie dem nordamerikanischen die Werte manipuliert, dann sollte dringend überprüft werden, ob das nicht auch bei uns geschehen ist", sagte Dudenhöffer zu der Zeitung.

Künftig sollten vorsätzlich falsche Herstellerangaben in umwelt- und gesundheitspolitisch sensiblen Bereichen nach Ansicht Dudenhöffers in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden. "Der Justiz- und der Umweltminister müssen gemeinsam dafür sorgen, dass solche Praktiken unter das Strafrecht fallen." Bisher seien nur zivilrechtliche Klagen möglich.

Der Skandal sei, so Dudenhöffer laut "Frankfurter Rundschau", für VW eine "Imagekatastrophe par exellence".

Winterkorn: VW nimmt "festgestellte Verstöße sehr ernst"

Der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Martin Winterkorn, hat nach dem Manipulationsverdacht in den USA erklärt, dass der Autobauer die "festgestellten Verstöße sehr ernst" nehme. Die US-Behörden hatten zuvor mitgeteilt, dass bei Abgastests an Fahrzeugen mit Dieselmotoren des VW-Konzerns Manipulationen festgestellt worden seien und damit gegen US-Umweltgesetze verstoßen wurde.

"Ich persönlich bedauere zutiefst, dass wir das Vertrauen unserer Kunden und der Öffentlichkeit enttäuscht haben. Wir arbeiten mit den zuständigen Behörden offen und umfassend zusammen, um den Sachverhalt schnell und transparent vollumfänglich zu klären", teilte Winterkorn am Sonntag mit. Hierzu habe VW eine externe Untersuchung beauftragt. "Klar ist: Volkswagen duldet keine Regel- oder Gesetzesverstöße jedweder Art." Das Vertrauen der Kunden und der Öffentlichkeit sei und bleibe das wichtigste Gut von VW, betonte Winterkorn. "Wir bei Volkswagen werden alles daran setzen, dass Vertrauen, das uns so viele Menschen schenken, vollständig wiederzugewinnen und dafür alles Erforderliche tun, um Schaden abzuwenden. Die Geschehnisse haben für uns im Vorstand und für mich ganz persönlich höchste Priorität."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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