Deutsche Unternehmen planen Rückzug von der US-Börse
Archivmeldung vom 07.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls Folge der verschärften Verhaltensregeln an der US-Börse wollen sich eine Reihe von deutschen Unternehmen vom New Yorker Parkett zurückziehen. Abgesehen von SGL Carbon und dem Chemieunternehmen Altana, die den Schritt bereits fest geplant haben, erwägen nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) fünf weitere Konzerne ein Delisting, wie der "Tagesspiegel am Sonntag" berichtet.
Nach Ansicht des DAI hat sich das US-Listing für die wenigsten
Firmen gelohnt. "Den jährlichen Kosten von durchschnittlich
mindestens sieben Millionen Euro steht bei vielen Emittenten kein
entsprechender Nutzen gegenüber", sagte DAI-Präsident Max Dietrich
Kley dem "Tagesspiegel am Sonntag". Es würden kaum neue Anleger
gewonnen, die Liquidität sei nicht größer, der Kursverlauf nicht
stabiler.
Bislang sei das Delisting von der US-Börse wegen "einseitiger
rechtlicher Bestimmungen durch die US-Börsenaufsicht SEC praktisch
irreversibel", sagte Kley. Daher scheuten viele Unternehmen den
Rückzieher. Das Drängen des DAI auf eine Abschwächung dieser Regeln
zeige aber offenbar Erfolg: Noch 2007 sollen sie deutlich abgespeckt
werden. Liegt der US-Anteil am täglichen weltweiten Handel mit der
jeweiligen Aktie unter fünf Prozent, solle künftig der Rückzug
möglich sein.
Derzeit sind die Aktien von 17 deutschen Unternehmen an der Wall
Street notiert, darunter Allianz, BASF, Bayer, Telekom und SAP.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel