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Chemie-Arbeitgeber: Angesichts unsicherer Zeiten 7-Prozent-Forderung unrealistisch Tarifrunde

Archivmeldung vom 05.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hightech-Produktion in einem Lackunternehmen: Die baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber zahlen bereits jetzt einem Tarifmitarbeiter im Durchschnitt 60.000 Euro im Jahr. Bild: "obs/Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V./ChemieBW / Frank Eppler"
Hightech-Produktion in einem Lackunternehmen: Die baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber zahlen bereits jetzt einem Tarifmitarbeiter im Durchschnitt 60.000 Euro im Jahr. Bild: "obs/Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V./ChemieBW / Frank Eppler"

Die Tarifrunde für die chemische und pharmazeutische Industrie in Baden-Württemberg hat begonnen: Die Chemie-Arbeitgeber haben die Forderung der Gewerkschaft nach insgesamt 7 Prozent mehr Entgelt und Urlaubsgeld zurückgewiesen. Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg e.V. (agvChemie), forderte die Gewerkschaft IG BCE auf, realistisch zu bleiben:

"Die mittelständischen Chemie- und Pharmaunternehmen in Baden-Württemberg müssen sich auf rauere Zeiten einstellen. Die Produktivität der Unternehmen ist mittelfristig nur leicht gestiegen, die Inflation ist sehr moderat. Deshalb ist die 7-Prozent-Forderung unrealistisch. Wir sind bereit, die gute Konjunktur zu berücksichtigen und Entgelterhöhungen zu vereinbaren, jedoch ohne hohe dauerhafte Belastungen für unsere Standorte."

Die baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber zahlen derzeit einem Tarifmitarbeiter im Durchschnitt 60.000 Euro im Jahr. "Das ist ein hoher Ausgangswert", so Mayer weiter. Eine produktivitäts- und inflationsorientierte Entgeltanpassung sei angesichts der zahlreichen wirtschaftlichen Unsicherheiten angemessen. Dazu zählten die schwierigen Handelsbeziehungen beim Export. Hinzu kommen das Anziehen des Ölpreises und die stete Preiserhöhung bei wichtigen Rohstoffen.

Zum agvChemie Baden-Württemberg

Der agvChemie ist der Arbeitgeberverband der chemischen Industrie im Land. Er ist zuständig für die sozialpolitische Interessenvertretung der chemischen und pharmazeutischen Industrie und vertritt in den Tarifverhandlungen 228 Unternehmen mit 73.300 Beschäftigten.

Die Unternehmen im Verband sind in der Mehrzahl kleinere und mittelständische Unternehmen mit weniger als 300 Mitarbeitern. Die größte Teilbranche ist die pharmazeutische Industrie, gefolgt von Farben, Lacken und Bautenschutz. Eine wichtige Kundengruppe der Chemie im Land sind die Automobil-, Anlagen- und Maschinenbauer in Baden-Württemberg. Die Exportquote der Unternehmen beträgt etwa 61 Prozent.

Zur Chemie-Tarifrunde 2018

Der Auftakt für die Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg ist Montag, der 25. Juni 2018. Verhandelt wird in Karlsruhe zwischen den Tarifkommissionen von agvChemie und Gewerkschaft IG BCE. Verhandlungsführer der Chemie-Arbeitgeber ist Edgar Vieth, Vorsitzender der Tarifkommission und stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes. Nach der regionalen Tarifverhandlung für Baden-Württemberg wird auf Bundesebene am 5. September 2018 weiterverhandelt.

Quelle: Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. (ots)

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