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HSH-Bankchef erwartet Übernahme durch Konkurrenten

Archivmeldung vom 17.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gebäude der HSH Nordbank in Kiel
Gebäude der HSH Nordbank in Kiel

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Stefan Ermisch, Vorstandschef der HSH Nordbank, rechnet mit einer Übernahme des Instituts durch einen Konkurrenten aus der Branche. "Ich erwarte, dass es einen strategischen Käufer geben wird", sagte Ermisch der Wochenzeitung "Die Zeit" zum anstehenden Verkaufsprozess.

"Ich glaube nicht, dass die Bank für einen Finanzinvestor eine Perspektive bietet." Die Landesbank verdiene einen neuen Eigentümer, der ihre Möglichkeiten besser zur Entfaltung bringen könne - und Wettbewerbern gebe eine Übernahme der HSH Nordbank die Chance, ihre Marktposition zu verbessern.

Gemäß Auflagen der EU müssen Hamburg und Schleswig-Holstein die Mehrheit der Landesbank bis Februar 2018 veräußern. Laut Ermisch sollen dabei die verbleibenden staatlichen Verlustgarantien - die nach einem ersten Verlustausgleich Ende Juni noch 7,4 Milliarden Euro betragen - auf den Käufer übergehen.

"In der Entscheidung der EU ist angelegt, dass die Bank inklusive der Garantie verkauft wird", so Ermisch. Auf die Frage, wie viel der Steuerzahler unterm Strich einmal für die Bank zahlen werde, sagt er: "Am Ende stehen zehn Milliarden Euro Verlustgarantie im Raum. Ob diese zehn Milliarden Euro voll ausgenutzt werden, wird man sehen."

Ermisch schließt nicht aus, dass die Verluste aus den Altlasten der Bank sogar höher als zehn Milliarden Euro ausfallen könnten. "Wir gehen nicht davon aus, dass es so kommt, aber natürlich weiß kein Mensch, was in sechs oder sieben Jahren ist." Alle Verluste oberhalb von zehn Milliarden Euro seien von der Bank zu tragen. Eine Abwicklung sei "die teuerste aller Varianten", sagte Ermisch.

Als Vorstandschef sehe er sich im Verkaufsprozess "allein dem Wohl der Bank verpflichtet", stellt Ermisch klar: "Mir wird es immer um den Fortbestand des Instituts gehen, uneingeschränkt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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