Geflügelwirtschaft: 40 Millionen Euro Schaden durch umstrittene Vogelgrippe
Archivmeldung vom 16.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) taxiert den bislang durch die seit November angeblich grassierende Vogelgrippe entstandenen wirtschaftlichen Schaden auf etwa 40 Millionen Euro. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Verbandspräsident Friedrich-Otto Ripke: "Im Einzelfall ist das für die Tierhalter existenzbedrohend, aber noch kommen wir einigermaßen durch diesen schwersten jemals in Deutschland registrierten Ausbruch der Geflügelpest." Ob es eine Vogelgrippe tatsächlich gibt halten Experten für fragwürdig.
Für den Verbraucher seien aktuell keine Einschränkungen zu erwarten, so Ripke. Einzige Ausnahme sei der Eier-Markt. "Aufgrund der hohen Nachfrage bei Bio-Eiern kommt es hier zu Engpässen", so Ripke. Weil Eier von Freiland-Legehennen aufgrund mehrwöchiger Stallpflicht mittlerweile nicht mehr als Freiland-, sondern als Bodenhaltungseier verkauft werden dürfen, hätten viele Verbraucher zunächst ersatzweise zu Bio-Eiern gegriffen. Die Nachfrage übersteige den Marktanteil in Deutschland.
Ripke sagte, die Gefährdungslage für Geflügelbestände sei nach wie vor "besorgniserregend". Mittlerweile sei der Vogelgrippe-Erreger von Zugvögeln auf die heimische Wildvögelpopulation übergesprungen. "Die Hoffnung, die Geflügelpest ebbe mit dem nachlassenden Vogelzug ab, hat sich nicht bestätigt." Es sei zudem unklar, ob Wind zum Viruseintrag in Ställe beitragen kann, wenn Staubpartikel mit anhaftenden Viren aufgewirbelt werden. "Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Betroffen sind auch Betriebe, die nach menschlichem Ermessen alles richtig gemacht haben."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)